EVG-Landeschef: „Eisenbahner kriegt nur auf die Schnauze“

Vom Bahn-Chaos sind nicht nur Reisende genervt. Auch das Personal hat mit Verspätungen und Ausfällen zu kämpfen. Niedersachsens Chef der größten Eisenbahnergewerkschaft haut auf den Tisch.
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Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn reinigt ein Schild am Hauptbahnhof in Dortmund.Foto: Ina Fassbender/afp via Getty Images
Epoch Times15. September 2024

Der niedersächsische Landesvorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat Politik und Deutsche Bahn scharf kritisiert.

„Der Eisenbahner kriegt nur noch auf die Schnauze“, sagte Torsten Rathsmann der dpa in Hannover und fügte hinzu: „Von der Politik, die der Bahn nichts mehr zutraut, von den Führungskräften, die keinen Arsch in der Hose haben, und von der Gesellschaft, die wegen der Verspätungen unzufrieden ist.“

Trotzdem stünden jeden Morgen Tausende Eisenbahner am Zug und begrüßten ihren Gast. „Das kann man gar nicht hoch genug anrechnen“, sagte Rathsmann. Dabei hätten viele Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter Angst, weil sie wegen der vielen Verspätungen nicht wüssten, wann sie nach Hause kommen. „Die können keine privaten Termine mehr planen.“

Rund jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn war im vergangenen Jahr unpünktlich. Den Frust bekomme das Zugpersonal zu spüren. „Wir arbeiten alle am Limit und kriegen es permanent ab“, kritisierte Rathsmann.

Was die Bahn zu den Vorwürfen sagt

„Unsere Mitarbeitenden verdienen unseren vollsten Respekt für das, was sie täglich leisten“, sagte ein Bahnsprecher. Die Anspannung im Betrieb sei groß und habe sich gerade im aktuellen Jahr nochmals verschärft. Der schlechte Zustand der Infrastruktur, die vielen ungeplanten Störungen und Baustellen hätten den laufenden Betrieb und den Fahrplan aus dem Tritt gebracht.

„Das bringt Zumutungen nicht nur für unsere Fahrgäste, sondern auch für unsere Kolleginnen und Kollegen im Betrieb und hinter den Kulissen.“ Deshalb gehe die Bahn strukturelle Ursachen an: Man konzentriere sich auf die Sanierung der veralteten Infrastruktur sowie auf die betriebliche Qualität und die finanzielle Lage. (dpa/red)



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