Evangelische Kirche fordert klare Flüchtlingsverteilung unter EU-Ratspräsidentschaft
„Menschen ertrinken, sie sind in unmittelbarer Lebensgefahr. Aus welchen Gründen auch immer sie sich auf diese Boote haben drängen lassen. Sie sind in Lebensgefahr und es ertrinken aktuell Menschen an den Grenzen Europas und das kann einfach nicht sein, wenn wir auch nur irgendwie unsere christlichen Grundorientierungen in Europa ernst nehmen wollen“, sagte der EKD-Ratvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Das sei der Hauptgrund.
Man müsse Menschen retten. All die anderen Diskussionen um Flüchtlingspolitik, um die Steuerung der Migrationsströme, müsse man auch führen.
„Der Bundesinnenminister hat ausdrücklich meine Unterstützung für dieses Anliegen, endlich die Länder Europas in der Breite dafür zu gewinnen, dass sie die Menschen aufnehmen.“ Es könne nicht sein, dass jedes Mal, wenn Menschen aus Lebensgefahr gerettet werden, das „Geschacher“ losgehe und keine klaren Verteilwege vorhanden seien.
„Deswegen fordern wir einen klaren Verteilmechanismus, der regelt, wo die Menschen hinkönnen“, so der EKD-Ratschef. In ganz Europa gebe es Städte, die längst ihre Bereitschaft signalisiert hätten, Migranten aufzunehmen. „Daran liegt es also nicht, sondern es liegt an den Regierungen, die genau das blockieren. Das muss endlich aufhören.“
Deshalb müsse es auch eine „Koalition der Willigen“ geben, auch wenn nicht alle mitmachten, müsse endlich ein verlässlicher Mechanismus geschaffen werden. „Deutschland hat jetzt die EU-Ratspräsidentschaft, hat besonderen Einfluss, deshalb ist schon meine Hoffnung, dass hier endlich klare Regeln geschaffen werden“, sagte Bedford-Strohm. (dts/sua)
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