EU-Kommission sagt 46,5 Millionen Euro für deutsche Bauern wegen Frostschäden zu
Die EU-Kommission hat Hilfen in Höhe von 46,5 Millionen Euro für deutsche Landwirte wegen Frostschäden in diesem Frühjahr zugesagt. Damit würden Betriebe entschädigt, „die einen Teil ihrer Produktion und damit auch einen Teil ihres Einkommens verloren haben“, teilte die Kommission am Montag mit. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte wiederholt Unterstützung für deutsche Obst- und Weinbauern gefordert.
„Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind dringend darauf angewiesen“, bekräftigte Özdemir am Montag vor einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Deutsche Obst- und Weinbauern litten weiter unter den Folgen der diesjährigen Frostschäden im Umfang von rund 300 Millionen Euro, erklärte der Minister. Die deutschen Obstbauern erwarten deshalb die schlechteste Apfelernte seit sieben Jahren.
119,7 Millionen aus Krisenreserve freigegeben
Die nun zugesagten EU-Gelder müssen vom Rat der EU-Staaten noch formal abgesegnet werden und würden dann innerhalb der ersten vier Monate des kommenden Jahres ausgezahlt. Die Bundesregierung kann die Hilfen um weitere rund 90 Millionen Euro aufstocken. Neben deutschen Landwirten sollen auch Betriebe in Italien, Bulgarien, Rumänien und Estland zusätzliche Hilfe erhalten. Insgesamt gab die Kommission am Montag 119,7 Millionen aus einer Krisenreserve der EU-Agrarförderung frei.
Mehrere EU-Staaten um Deutschland und Frankreich fordern über die Krisenhilfen hinaus einen einfacheren Zugang für Landwirte zu den Fördermitteln aus Brüssel. Die Höchstgrenze für Gelder unter der sogenannten De-minimis-Regelung, für die eine zusätzliche Prüfung durch die EU-Kommission entfällt, soll von 20.000 Euro auf 50.000 Euro pro Betrieb über einen Zeitraum von drei Jahren angehoben werden.
Bisherige Vorschläge der EU-Kommission für eine Anhebung auf 37.000 Euro reichen den Mitgliedstaaten dabei nicht aus. „Durch die Inflation, durch die gestiegenen Preise ist der Bedarf immens gestiegen“, betonte Özdemir in Brüssel. (afp/red)
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