Passagier mit Fieber im Flug nach Frankfurt – Verdacht auf Coronavirus noch während der Reise entkräftet
„Die jüngsten Fälle in Frankreich zeigen: Trotz der ergriffenen Maßnahmen in China ist es möglich, dass einzelne Personen mit einer Infektion nach Europa kommen oder bereits gekommen sind. Deshalb erhöhen wir die Aufmerksamkeit für das Coronavirus und sensibilisieren sowohl medizinisches Personal als auch Öffentlichkeit“, betonte der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.
Das hessische Gesundheitssystem sei bestens darauf vorbereitet, schnell Maßnahmen zu ergreifen, damit es nicht zu einer Verbreitung kommt. Aktuell gäbe es keine Hinweise auf eine Ansteckungsgefahr in Deutschland. Alle Untersuchungen seien bisher negativ verlaufen.
Aufklärung an den Flughäfen
Auf den deutschen Flughäfen wird derzeit mit Hochdruck über die Infektionsgefahr des Coronavirus „2019-nCoV“ aufgeklärt. In den Terminals gibt es Plakate, den Fluggästen werden Flyer überreicht und die Chinareisenden mittels einem dreisprachigen Handzettel nach Empfehlung des Robert-Koch-Institutes aufgeklärt.
Wer an Bord auf dem Rückflug aus einem Risikogebiet in China an Symptomen wie Fieber, Husten oder Atemnot leidet, muss dies sofort der Flugbegleitung melden. Ein solcher Fall trat am Wochenende am Frankfurter Flughafen auf. Der Pilot meldete am Sonntag aus der aus China kommenden Maschine an den Frankfurter Flughafen, dass ein Passagier unter Fieber leiden würde.
Wie Flughafensprecherin Jana Schäfer auf Nachfrage der Epoch Times mitteilte, wurde der Mann nach der Landung noch an Bord der Maschine untersucht. Die Anamnese ergab, dass sich der Verdachtsfall anhand der vorgegebenen Parameter nicht erhärtet hat. Der Passagier hatte sich weder in dem chinesischen Hochrisikogebiet aufgehalten noch Kontakt mit Kranken gehabt, hieß es vom Hessischen Ministerium. Der Mann durfte weiterreisen.
Nur wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass eine Person tatsächlich an dem Virus erkrankt sein und während des Fluges andere Passagiere angesteckt haben könnte, würden weitere Maßnahmen für einige oder alle Passagiere des Fluges empfohlen, teilt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mit.
Wöchentlich gibt es vom Frankfurter Flughafen insgesamt 61 Flüge nach China: Peking (20), Shanghai (20), Shenzhen (3), Chengdu (3), Nanjing (3), Qingdao (3), Changsha (3), Xinjiang (3) und Guangzhou (3).
Aufklärungskampagne am Berliner Flughafen
Sabine Deckwerth, Pressesprecherin am Flughafen Berlin-Brandenburg teilte auf Nachfrage der Epoch Times mit, dass inzwischen eine Aufklärungskampagne in Berlin gestartet sei. In den Ankunftsbereichen hängen große Informationsplakate und auch Flyer werden an die Reisenden ausgehändigt. Die Flugbegleiterinnen sind angehalten, den aus China kommenden Passagieren Handzettel auszuhändigen.
Nach Informationen des Robert-Koch-Institutes werden Reisende, die aus der Provinz Hubei oder anderen Risikogebieten zurückkehren und an Fieber, Husten oder Atemnot leiden, umgehend an das Flughafenpersonal wenden. Bei späterem Auftreten von Symptomen gilt:
- Bleiben Sie zu Hause
- Vermeiden Sie unnötige Kontakte
- Suchen Sie einen Arzt auf und melden Sie sich unter Hinweis auf Ihre Reise und Beschwerden telefonisch an.
Wenn die Reisende in die Provinz Hubei oder in ein anderes Risikogebiet fliegen, wird ihnen Folgendes geraten:
- Meiden Sie Kontakt zu lebenden Tieren und rohen Tierprodukten
- Halten Sie Abstand von Kranken
- Waschen Sie sich häufig die Hände mit Wasser und Seife oder verwenden sie ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel.
Für den Fall, dass die Reisenden am Aufenthaltsort mit oben genannten Symptomen erkranken, dürfen sie nicht reisen, solange sie krank sind. In diesem Fall wird ihnen angeraten, unter „telefonischer Anmeldung“ einen Arzt aufzusuchen.
Wöchentlich landen in Berlin drei Maschinen aus China, sonntags, mittwochs und freitags. Verdachtsfälle seien bislang nicht bekannt. Eine direkte Flugverbindung zwischen Wuhan und Deutschland gibt es nicht.
Die Bundesregierung erwägt wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, ausreisewillige Deutsche aus China auszufliegen. Eine mögliche Evakuierung werde in Betracht gezogen, sagte Außenminister Heiko Maas in Berlin. Andere Länder wie Frankreich und die USA haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet. In der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina, dem Ausgangsort der Epidemie, lebten etwa 90 Deutsche, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag. Das seien „Staatsbürger, die dort leben, arbeiten, studieren, verheiratet sind“.
Weitere Informationen über das Coronavirus erhalten Sie im Coronavirus NEWSTICKER. (dpa/sua)
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