Essen: Polizisten in Shisha-Bar geschlagen, getreten, gewürgt – „Beherzte Bürger“ helfen bei Festnahme von 17-Jährigem – Handyvideos gesucht
In der „Buddy-Bar“ am Kopstadtplatz im Essener Stadtzentrum eskalierte am Freitagabend, 7. September, eine Jugendschutzkontrolle der Polizei. Dabei wurde eine 26-jährige Beamtin schwer verletzt.
„Polizistinnen und Polizisten halten jeden Tag den Kopf für die Sicherheit der Bürger hin. Sie verdienen Dank, Anerkennung und Respekt. Nicht nur der Angriff auf Polizeibeamte macht mich fassungslos.“
(Thomas Kufen, CDU, Oberbürgermeister von Essen)
Die Tat und das Unrechtsempfinden eines 17-Jährigen verurteile er aufs Schärfste, so der Stadtchef laut „Bild“.
Angriff in der Shisha-Bar
Gegen 23.50 Uhr betrat eine Streife der Polizei Essen die Shisha-Bar, um im Rahmen der „Null-Toleranz-Einsätze“ die Jugendschutzbestimmungen zu kontrollieren.
Als die Kontrolle nach Angaben von „Der Westen“ fast beendet war, kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem renitenten Mann, der die Beamten beständig duzte. Nachdem die beiden Beamten – eine 26-jährige Polizistin und ihr Kollege (27) – ihn mehrfach aufforderten, dies zu unterlassen, wollten sie die Personalien des Mannes aufnehmen.
Doch der Mann flüchtete.
Polizei kämpft mit Libanesen
Als die Polizistin die Verfolgung aufnahm, trat ihr ein 17-Jähriger von hinten die Beine weg. Als sie wieder aufgestanden war, prügelte er wie wild auf die Frau ein.
Die Situation eskalierte, die Beamten wurden sofort von mehreren libanesisch-stämmigen Personen angegriffen, geschlagen, getreten und gewürgt. Nur mit Unterstützung beherzter Bürger konnte schließlich ein 17-Jähriger festgenommen werden.“
Der andere Beamte eilte seiner Kollegin in Not zu Hilfe, um den gewalttätigen Jugendlichen festzunehmen. Doch schon waren fünf weitere Angreifer zur Stelle, um das zu verhindern. Die Polizisten kämpften mit Pfefferspray und Schlagstock gegen die Männer.
Zwei Passanten, Männer von der Tierrettung Essen, unterstützten sogleich die Beamten bei der Festnahme, die mit vereinten Kräften gelang.
Als weitere Streifenwagen zur Verstärkung ankamen, flüchteten die Libanesen zunächst.
Drohungen auf der Polizeiwache
Später dann kamen der Vater und der Bruder des verhafteten 17-Jährigen zur Polizeiwache und forderten lautstark die Freilassung des Jugendlichen.
Wie die Zeitung „Der Westen“ berichtet, drohten sie sogar damit, ihre ganze Familie zu mobilisieren. Doch die Beamten ließen sich nicht einschüchtern und verwiesen die aggressiven Familienmitglieder der Wache.
Polizei bittet um Videoaufnahmen
Die weitere Fahndung nach den flüchtigen Männern verlief in dieser Nacht ergebnislos.
Die Kriminalpolizei bittet nun Zeugen der Übergriffe auf die Beamten, ihre Handyaufnahmen den Ermittlern zur Verfügung zu stellen.
Mit diesen sollen dann nach Möglichkeit die beteiligten Männer zweifelsfrei identifiziert werden. (sm)
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