Es herrscht ein „skandalöser Sanierungsstau“: Lehrerverband fordert zehn Milliarden Euro für Schulsanierungen
Angesichts zahlreicher maroder Schulgebäude hat der deutsche Lehrerverband Investitionen von mindestens zehn Milliarden Euro gefordert.
Der Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung müsse unbedingt ein umfassendes Investitionsprogramm für Schulrenovierungen und -sanierungen enthalten, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Heinz-Peter Meidinger, der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe). Er sprach von einem „skandalösen Sanierungsstau“ an vielen Schulen.
Meidinger forderte ein Mindestvolumen von zehn Milliarden Euro für den Zeitraum der nächsten vier Jahre. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hatte die Gesamtkosten für die Instandsetzung maroder Schulen bereits auf 34 Milliarden Euro beziffert. Für die Länder und Kommunen bleibe also bei zehn Milliarden Euro immer noch genügend zu tun, sagte Meidinger.
Der Schulleiter aus Bayern, der derzeit auch der Vorsitzende des Deutschen Philologen-Verbandes ist, zeigte sich schockiert über die Bedingungen an zahlreichen deutschen Schulen. „Der Zustand vieler Schulen mit undichten Flachdächern, Mäusen und Ratten in den Versorgungsschächten, untragbaren hygienischen Bedingungen auf den Toiletten, mangelhafter Wärmedämmung und bröckelndem Putz an den Innen- und Außenwänden sowie fehlender regelmäßiger Reinigung ist eine Schande für den Kulturstaat und Hochtechnologiestandort Deutschland“, sagte Meidinger der „Bild“.
Für die Umsetzung des seit langem geforderten Digitalpakts forderte Meidinger zusätzlich rund zehn Milliarden Euro von Bund und Ländern. Er kritisierte, dass wegen des bislang hinausgeschobenen Digitalpakts derzeit viele Bundesländer und Kommunen dringend notwendige Investitionen in die Digitalisierung hinausschieben. „Anstatt zu investieren, tritt man derzeit auf die Bremse. Auch das ist ein Skandal“, sagte der Pädagoge. (afp)
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