Es fehlen die Soldaten: Praktikum bei der Bundeswehr und die Aufnahme von EU-Bürgern
„Junge Frauen und Männer könnten für eine gewisse Zeit am Truppenalltag teilnehmen, quasi wie bei einem Praktikum, dabei die Abläufe und verschiedene Bereiche kennenlernen“, sagte Boris Pistorius (SPD) dem Nachrichtenportal „t-online“. „So könnten wir das Interesse junger Menschen an einer Verpflichtung wecken. Wir prüfen gerade, unter welchen Bedingungen so etwas möglich sein könnte.“
Der Minister zeigte sich zudem offen für die Aufnahme von EU-Bürgern. Dieser Ansatz, den Frankreich und Spanien bereits ermöglichen, sei „interessant“.
Dafür müsse zwar das Soldatengesetz geändert werden, er könne sich aber vorstellen, „dass es dafür sogar eine Mehrheit im Bundestag gibt“, sagte Pistorius dem Portal am Wochenende. Für zivile Bedienstete gebe es diese Möglichkeit in der Bundeswehr bereits jetzt.
„Prinzipiell ist für mich auch vorstellbar, dass jemand ohne deutschen Pass in die Bundeswehr kommt“, sagte Pistorius außerdem. Das mit der Aussicht auf eine Staatsbürgerschaft als „Prämie“ zu verbinden halte er aber „für falsch“. Das sollte „nicht gekoppelt sein“.
Pistorius: Wehrpflicht würde Bundeswehr vorerst nicht helfen
In einer Wiedereinführung der Wehrpflicht sieht Pistorius keine Lösung für die Personalsorgen der Bundeswehr in den nächsten Jahren.
Eine Wehrpflicht würde nicht schnell genug helfen, zumal diese Kraft, Zeit und Geld binden würde, „was wir alles drei gerade nicht haben“, sagte der SPD-Politiker beim Tag der Bundeswehr im niedersächsischen Bückeburg. Die Zahl der Menschen, die für die Bundeswehr gewonnen werden müssten, sei aber groß.
Pistorius setzt trotz der Nachwuchssorgen auf Freiwilligkeit bei der Rekrutierung. Auf das schwedische Modell einer Wiedereinführung der Wehrpflicht mit verpflichtender Musterung angesprochen, sagte er dem Nachrichtenportal t-online: „Wir brauchen keine Musterung, um junge Menschen für die Bundeswehr zu begeistern. Im Übrigen erscheint mir der Aufwand dafür auch sehr groß.“ (dpa/afp/red)
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