Erweiterung von Kanzleramt wird teurer als geplant
Die geplante Erweiterung des Bundeskanzleramts wird teurer als zuvor angenommen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, die am Donnerstag vom Bundestag veröffentlicht wurde.
Demnach werden nun Baukosten von mindestens 485 Millionen Euro eingeplant, 39 Millionen Euro mehr als zuvor.
Ein wesentlicher Grund dafür ist demnach ein zusätzlicher Tunnel zur unterirdischen Erschließung der Anlage. Diesen hatte das Land Berlin bei der Erstellung des Bebauungsplans vorgegeben.
Erweiterung könnte bis zu 600 Millionen Euro kosten
Allerdings ist bereits jetzt auch ungewiss, ob es bei den 485 Millionen Euro bleiben wird. So bezieht sich diese Zahl noch auf den Preisstand von Anfang 2019. Mögliche Mehrkosten durch Preissteigerungen von 115 Millionen Euro sind bereits in der Planung berücksichtigt, was letztlich auf Kosten von 600 Millionen Euro hinauslaufen könnte.
Laut Bundesregierung war zunächst eine oberirdische Erschließung des Bauwerks vorgesehen gewesen, das dem gestiegenen Platzbedarf der Behörde Rechnung tragen soll. Dies hatte das Land Berlin jedoch abgelehnt, um das Zerschneiden einer Grünfläche und Gefährdungen für Fußgänger und Radfahrer dort zu vermeiden.
Zudem war die Befürchtung geäußert werden, aus Sicherheitsgründen könnte später die Grünanlage insgesamt abgeriegelt werden.
400 neue Büroräume sollen hinzu kommen
Begründet wurde der Erweiterungsbau mit einer „kontinuierlicher Aufgabenerweiterungen in der aktuellen und den zurückliegenden Legislaturperioden und dem damit einhergehenden deutlichen Aufwuchs des Personalkörpers“. Diese müssten konkret durch das Kanzleramt gesteuert werden. Daher sei eine bauliche Erweiterung des Bundeskanzleramtes um bis zu 400 Büroräume erforderlich.
Dabei wurden Ende 2020 in Bezug auf die „Aufgabenerweiterungen“ die Themen, „Energiewende, Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Bekämpfung von Cyberkriminalität, Brexit und Digitalisierung“, genannt.
Zudem heißt es, dass in der Vergangenheit der angespannten Raum- und Belegungssituation nur durch Verdichtung und Anmietung zusätzlicher externer Büroräume sowie Verlagerung von Arbeitseinheiten begegnet werden hätte können.
Diese Problematik soll nun „durch die Errichtung eines Erweiterungsbaues und Zusammenführung aller Berliner Arbeitseinheiten auf der Liegenschaft Willy-Brandt-Straße (sogenannte „Campuslösung“) nachhaltig gelöst werden“.
Jetziges Kanzleramt kostete ca. 435,8 Millionen Euro
Nach der Haushaltsunterlage Bau wurde für das Bundeskanzleramt (Bestandsgebäude) in seinem jetzigen Zustand damals Kosten von 398,5 Millionen DM oder 203,8 Millionen Euro geplant. Die tatsächlichen Kosten betrugen 513 Millionen DM oder 262,5 Millionen Euro (Preisstand 2001). Dies entspricht 435,8 Millionen Euro hochgerechnet auf den Preisstand Ende 2019. (afp/er)
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