Erstes Bundesland setzt Sichtschutzwände gegen Gaffer ein
Immer wieder berichten Rettungskräfte von Problemen mit Gaffern: Sie verursachen Staus auf der Gegenfahrbahn, behindern die Retter anstatt zu helfen oder sie filmen das Geschehen und die Unfallopfer sogar mit ihren Handy-Kameras.
Der Bund der Steuerzahler NRW äußerte Zweifel an der Neuanschaffung. So sei es fraglich, ob sich die Staus auf der Gegenfahrbahn nicht längst gebildet hätten, bevor die mobilen Wände herangeschafft und aufgebaut werden können. „Wir werden prüfen, ob Nutzen und Kosten in einem angemessenen Verhältnis stehen“, kündigte eine Sprecherin an.
Der Deutsche Journalisten-Verband in Nordrhein-Westfalen mahnte, die Arbeit der Pressefotografen dürfe nicht behindert werden. „Als Schutz der Unfallopfer ist die Maßnahme zu begrüßen“, sagte eine Sprecherin. Man gehe aber davon aus, dass Pressefotografen durchgelassen würden.
Bislang hatten Rettungskräfte die Unfallopfer bei der Bergung mit Decken und Tüchern vor neugierigen Blicken abgeschirmt. In letzter Zeit hatte die Polizei mehrfach Verfahren gegen Schaulustige eingeleitet, die zum Teil sogar die Aufforderungen der Polizisten, das Filmen einzustellen, ignoriert hatten. Gaffern drohen mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.
Fast eine halbe Million Euro aus Bundesmitteln hat der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) in insgesamt zwölf Sichtschutzsysteme investiert. Die sollen nun auf die einzelnen Straßenmeistereien verteilt werden.
Bereits 2008 hatte Nordrhein-Westfalen den Test einer solchen Sichtschutzwand angekündigt. Das in den Niederlanden entwickelte System bestand damals aus 40 Blenden auf einem Anhänger, die aufgestellt über eine Strecke von 100 Metern reichten. Die rund zwei Meter hohe Wand sollte in Minuten aufgebaut sein und selbst starkem Wind standhalten.
(dpa)
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