Berliner Staatsanwaltschaft: Ermittlungen nach Angriff auf ZDF-Team „schwierig“
Nach dem Angriff auf ein ZDF-Team am 1. Mai in Berlin gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Die Aufklärung der Tat sei „angesichts der Dynamik und Unübersichtlichkeit des Geschehens“ aufwändig, teilten Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Es sei eine Vielzahl von Zeugen zu vernehmen. Bisher vorliegende Aussagen „ergeben nicht in allen Details ein einheitliches Bild“, hieß es.
Des Weiteren muss Bildmaterial vom unmittelbaren Tatgeschehen, der Tatumgebung und dem Vor- und Nachtatverhalten der Täter gesichtet und ausgewertet werden.
Der Staatsschutz ermittelt unter Federführung der Staatsanwaltschaft gegen eine Gruppe von etwa 15 Menschen. Einige davon stehen den Ermittlerangaben zufolge im Verdacht, in Absprache mit den anderen Gruppenmitgliedern sechs ZDF-Mitarbeiter gezielt, unter anderem mit einem Metallgegenstand, angegriffen zu haben.
Demnach wurden fünf der ZDF-Mitarbeiter teilweise erheblich verletzt. Das Team der Satiresendung „heute-show“ war zum Zeitpunkt des Angriffs nach ZDF-Angaben am vergangenen Freitag gerade auf dem Weg zu seinen Fahrzeugen.
Täter sind teilweise der linken Szene zuzurechnen
Kurz nach der Tat wurden den Ermittlerangaben zufolge sechs Menschen festgenommen, die teilweise der linken Szene zuzurechnen seien. „Ob dieser Umstand möglicherweise die Tatmotivation begründete, ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen“, hieß es. Sie wurden am Samstag wieder aus dem Gewahrsam entlassen.
Haftbefehle wurden nicht erlassen, „weil die Beweislage für einen dringenden Tatverdacht nicht ausreichte oder keine Haftgründe gegeben sind“. Unklar war demnach auch noch, ob ein Zusammenhang zu ebenfalls am Freitag stattgefundenen Versammlungen auf dem nahen Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte besteht.
Die Attacke wurde bereits am Wochenende einhellig verurteilt, unter anderem von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). Am Montag bestärkte die Bundesregierung ihre Kritik an der Tat.
„Wir sehen seit längerem, dass Extremisten aller Richtungen die Pressefreiheit, einen unserer wichtigsten Grundrechte, buchstäblich mit Füßen treten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Wer Journalisten angreife und verletze, „der steht weit außerhalb der demokratischen Ordnung“.
(afp/er)
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