Ermittlungen in Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach werden noch lange dauern
Die Ermittlungen zu Tätern und Opfern im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach werden nach Einschätzung der Polizei noch lange dauern. „Bei jeder Durchsuchung stellen wir immer neue Datenträger sicher, und wir werden auch neue Personen identifizieren“, sagte der Leiter der für den Fall zuständigen Ermittlungsgruppe „Berg“ der nordrhein-westfälischen Polizei, Michael Esser, am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Es gebe noch keine abschließende Bilanz.
Hauptantrieb der Beamten sei es dabei, Kinder aus den Fängen von pädokriminellen Tätern zu befreien, betonte Esser. Knapp 50 Opfer hätten bisher in den Ermittlungen zu dem Komplex identifiziert werden können. Es gebe aber Hinweise auf eine Vielzahl weiterer Opfer und auch auf aktuell noch immer laufenden sexuellen Missbrauch. Die Täter müssten aber wissen, dass es letztlich keine Möglichkeit gebe, sich vor den Sicherheitsbehörden zu verstecken.
Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach geht es um ein Netzwerk aus Pädokriminellen, die Kinder missbrauchten und untereinander in Chats kinderpornografisches Material austauschten. Das Netzwerk wurde vor bald einem Jahr bei Ermittlungen gegen einen Mann aus Bergisch Gladbach entdeckt, daher kommt die Bezeichnung. Seither laufen großangelegte Auswertungen. Nach Angaben der Ermittler sind inzwischen bundesweit 207 Tatverdächtige namentlich identifiziert.
Am Dienstag rückten Polizisten zu einer bundesweiten Großrazzia gegen 50 Beschuldigte aus, die über Messengerdienste Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch ausgetauscht haben sollen. Dabei wurden mehr als 2000 Beweismittel wie Computer und Handys beschlagnahmt. (afp)
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