Ermittler: Hamburger Messerstecher entschied sich spontan zum Attentat

Der 26-jährige Messerstecher von Hamburg soll sich spontan zum Attentat entschieden haben, meinte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Es liege zwar ein "radikal-islamistischer Hintergrund der Tat nahe", so die Behörde. Doch es gebe keine Anhaltspunkte, dass der Mann ein Mitglied des IS sei und die Tat lange vorher geplant habe.
Epoch Times31. Juli 2017

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen zu dem tödlichen Messerattentat in Hamburg vom Freitag.

Die Ermittlungen erbrachten „nähere Erkenntnisse zur Motivlage des Attentäters“ Ahmad al H., teilte die Behörde am Montag mit.  „Danach liegt ein radikal-islamistischer Hintergrund der Tat nahe.“

Es gebe jedoch noch keine Anhaltspunkte dafür, dass der 26-Jährige als Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) oder einer anderen Terrorgruppe gehandelt habe, erklärte die Bundesanwaltschaft. Den bislang vorliegenden Erkenntnisse zufolge radikalisierte sich der junge Mann selbst.

Karlsruher Ermittler: Messerstecher entschied sich spontan zum Attentat

Die Karlsruher Ermittler beriefen sich dabei auf Aussagen des Verdächtigen. Demnach beschäftige er sich seit „geraumer Zeit“ mit radikal-islamischen Themen und entschloss sich zwei Tage vor der Tat zu einer entsprechenden Lebensweise. Zu einem Attentat soll er sich erst am Tag der Tat entschlossen haben. Dies sei für ihn mit der Hoffnung verbunden gewesen, „als Märtyrer zu sterben“, erklärten sie.

Asylantrag abgelehnt – Abschiebung wegen fehlender Papiere unmöglich

Ahmad al H. reiste als Flüchtling im März 2015 nach Hamburg, stellte auf seinem Weg über Norwegen, Schweden und Spanien immer wieder Asylanträge, so „Focus“.

In Deutschland wurde der Asylantrag des 26-jährigen Palästinensers, der 1991 in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren wurde, abgelehnt. Der Mann war ausreisepflichtig und stand kurz vor der Abschiebung. Jedoch konnte diese wegen fehlender Papiere nicht durchgeführt werden.

26-Jähriger als Islamist bekannt

Der 26-Jährige war den Sicherheitsbehörden als Islamist bekannt. Sie gingen aber nicht davon aus, dass von ihm eine unmittelbare Gefahr drohte.

Ein Toter und sechs Verletzte vor Edeka-Supermarkt

Der Migrant hatte am Freitagnachmittag in einem Edeka-Supermarkt im Stadtteil Barmbek einen 50-Jährigen erstochen, wie die Hamburger Polizei bestätigte. Es gab weitere sechs Verletzte: Eine Frau und vier Männer im Alter zwischen 19 und 64 Jahren hätten Stichverletzungen davongetragen, die „teilweise schwer“ seien. Zudem sei ein 35-Jähriger bei der Überwältigung des Tatverdächtigen verletzt worden.

Der Mann sitzt nun wegen Mordes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft. (afp/sm/as)

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