Erfasste Straftaten auf Tiefststand seit Jahrtausendwende

Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland das Opfer von Straftaten zu werden, hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Das belegen Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik.
Bewaffnete Bundespolizisten stehen am Hauptbahnhof an einer Polizeiabsperrung.
Bewaffnete Bundespolizisten stehen am Hauptbahnhof an einer Polizeiabsperrung.Foto: Torsten Silz/dpa
Epoch Times26. Juli 2022

Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten in Deutschland lag 2021 auf dem niedrigsten Niveau seit der Jahrtausendwende. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Angaben basieren auf der jährlich veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Nach 6,3 Millionen Straftaten im Jahr 2000, einem Höchststand von 6,6 Millionen im Jahr 2004 und stetigem Rückgang seit 2017 wurden 2021 5,05 Millionen Straftaten gezählt – das niedrigste Niveau der vergangenen 21 Jahre.

Tiefstände unterschiedlicher Straftaten

Tiefstände gab es demnach in mehreren Unterbereichen, etwa bei der „Gewaltkriminalität“. Dazu zählen zum Beispiel Mord, Totschlag oder schwere Körperverletzung. Die Statistik weist hier rund 165.000 registrierte Taten im vergangenen Jahr aus. Der Höchststand lag 2007 bei 218.000 Fällen (2000: 187.000). Auch bei der „Straßenkriminalität“, bei Wohnungseinbrüchen und Diebstählen, gab es 2021 Tiefstände.

„Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland Opfer von Straftaten zu werden, insbesondere im Bereich der Gewaltdelikte, ist in den vergangenen Jahren geringer geworden. Das ist Fakt“, sagte Oliver Huth, Bundesvorstandsmitglied des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) der dpa. „Wir sind ein sicheres Land. Das darf man grundsätzlich so sagen.“

Er wies im Zusammenhang mit den gesunkenen Zahlen aber auch auf einen Corona-Effekt durch Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den vergangenen zwei Jahren hin. „Keine Kneipenschlägerei ohne Kneipe“. Zudem habe sich die Kriminalitätslage auch durch die Digitalisierung verschoben. „Wenn früher Täter geraubt und geklaut haben, gibt es nun viele, die sich auf Delikte spezialisiert haben, die sich auf Kommunikation mit dem Opfer konzentrieren.“ Huth nannte etwa Betrug im Internet oder Identitätsdiebstahl. (dpa/mf)



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