Entlastungen für Bauern passieren Bundestag – zwei neue Öko-Regelungen ab 2026

Nach großer Empörung über das Ende von Dieselsubventionen hatte die Politik den Landwirten andere Entlastungen versprochen. Die ersten sind jetzt eingelöst.
Mit Traktoren und einem Transparent mit der Aufschrift: «Die Ampelpolitik bricht uns das Genick» demonstrieren Landwirte auf dem Cannstatter Wasen gegen die Agrarpoltik der Bundesregierung.
Mit Traktoren und der Aufschrift „Die Ampelpolitik bricht uns das Genick“ demonstrierten Landwirte am 9. März 2024 auf dem Cannstatter Wasen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung.Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Epoch Times5. Juli 2024

Für Landwirte kommen nach den bundesweiten Bauernprotesten gegen das Ende von Diesel-Vergünstigungen andere Entlastungen in Sicht. Der Bundestag beschloss ein Gesetzespaket mit mehreren Maßnahmen, die die Ampelkoalition der empörten Branche bereits im Winter zugesichert hatte.

Dazu gehören unter anderem steuerliche Erleichterungen bei schwankenden Gewinnen beispielsweise wegen des Wetters. Die Stellung der Bauern in der Lieferkette bis zu den Supermärkten soll gestärkt werden. Kommen sollen auch neue Anreize für freiwillige Leistungen der Betriebe für mehr biologische Vielfalt.

Agrarminister Cem Özdemir machte deutlich, dass Versprechen an die Branche jetzt umgesetzt würden. Das Paket unterstreiche Initiativen zum Bürokratieabbau und solle Wettbewerbsfähigkeit und Artenschutz zusammenbringen. Wer freiwillig mehr für die Umwelt leiste, „merkt es künftig auf seinem Konto“, sagte der Grünen-Politiker.

Von der Opposition kam Kritik. Der Vorsitzende des Agrarausschusses, Hermann Färber (CDU) sagte, an den Plänen sei „nicht alles falsch“. Die steuerlichen Entlastungen seien aber geringer als Mehrbelastungen beim Agrardiesel.

Die Koalition reagierte mit den Entlastungen auf wochenlange Bauernproteste im Winter gegen das damals beschlossene Aus für Agrardiesel-Subventionen. Das Gesetzespaket kommt voraussichtlich am 27. September noch in den Bundesrat.

Erleichterungen bei der Steuer

Von der vorgesehenen Erleichterung bei der Einkommensteuer soll die Branche mit durchschnittlich 50 Millionen Euro im Jahr profitieren, wie es im Gesetzentwurf heißt. Dafür sollen Höfe Ergebnisse aus guten und schlechten Jahren verrechnen können.

Dies soll den Effekt abmildern, dass bei höheren Einkommen ein höherer Steuersatz greift. Die bis 2022 befristete Ermäßigung soll für Bauern nun bis 2028 möglich sein.

Außerdem soll die Position der Landwirte in der Lieferkette vom Feld bis zu den großen Handelsunternehmen gestärkt werden. Vorgesehen ist etwa, bestimmte Lieferanten nicht nur befristet, sondern dauerhaft in einen Schutz vor unlauteren Geschäftspraktiken einzubeziehen.

Neue Umweltanreize

Eingeführt werden sollen zudem ab 2026 zwei neue Ökoregelungen, die freiwillige Umweltleistungen honorieren – eine für die Weidehaltung von Kühen und eine weitere zur Verbesserung der biologischen Vielfalt.

Dafür soll es keine Kürzungen bei den Basiszahlungen aus der EU-Agrarfinanzierung geben. Festgelegt werden soll nun auch, eine EU-Umweltvorgabe zu Brachflächen weiter aussetzen zu können.

Özdemir sagte der dpa: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind motiviert, mehr für Umwelt und Artenschutz zu leisten – aber es muss sich für sie auch auszahlen.“ Dies werde mit den neuen Öko-Regelungen umgesetzt, die für konventionelle wie biologisch wirtschaftende Betriebe gelten. „

Wir erhöhen das Budget der Öko-Regelungen, ohne Abstriche bei der Einkommensgrundstützung zu machen.“ Davon profitieren künftig vor allem Milchviehbetriebe, die ihre Kühe auf der Weide halten. (dpa/red)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion