Enormer Personalmangel: Dramatische Lage in deutschen Kitas

Die Personallage in Kindertagesstätten wird immer dramatischer. Nicht nur die Kinder leiden darunter, auch das pädagogische Personal - sie klagen über erhebliche Belastungen. Steht das System Kita nun vor dem Kollaps?
Der Umfrage zufolge ging jede vierte Kita-Leitung in den letzten zwölf Monaten bis zu 20 Tage zur Arbeit.
Eine Kita in Deutschland (Archivbild).Foto: Monika Skolimowska/dpa
Epoch Times6. April 2022

Laut einer Umfrage steigt der Personalmangel in deutschen Kindertagesstätten weiter an. Demnach haben „Schätzungsweise 9.000 Kitas in Deutschland im zurückliegenden Jahr in über der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet. Das sind mehr als doppelt so viele Kitas wie ein Jahr zuvor“, sagte Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) zum Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) in Düsseldorf.

„Übersetzt heißt das: Diese Einrichtungen konnten den Betrieb im Durchschnitt an mehr als jedem zweiten Tag nur unter Gefährdung der Sicherheit der zu betreuenden Kinder aufrechterhalten“, so Beckmann.

Kurz „vor dem Kollaps“

Eine weitere Herausforderung seien auch die Kinder, die aus der Ukraine nach Deutschland flüchteten. Diesen besonders zuwendungsbedürftigen Kindern müsse alles gegeben werden, was nötig sei, so Beckmann. Das System Kita stehe jedoch vor dem Kollaps und brauche nun dringender denn je mehr Ressourcen.

Unter dem Personalmangel litten neben den Kindern auch die Erwachsenen, denn dieser führe zu einer erheblichen Belastung des pädagogischen Personals. So gaben 82 Prozent der bundesweit 4.827 befragten Kita-Leitungen in der repräsentativen Studie an, sich durch ihre Tätigkeit psychisch belastet zu fühlen, wie der Verband berichtete. Jede vierte Kita-Leitung berichtete demnach, in den letzten zwölf Monaten bis zu 20 Tage zur Arbeit gegangen zu sein, obwohl sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeitsfähig gefühlt habe. (dpa/mf)



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