Eltern sein in Corona-Zeiten: 69 Prozent fühlen sich von der Politik vernachlässigt
Die Mehrheit der Eltern in Deutschland fühlt sich während der Corona-Pandemie von der Politik vernachlässigt. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Yougov sind 69 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass die Belastung von Eltern nicht ausreichend von der Politik berücksichtigt wird.
Bei Befragten aus Haushalten mit fünf oder mehr Familienmitgliedern waren es sogar 80 Prozent.
Der Umfrage anlässlich des Weltelterntags zufolge haben oder hatten 80 Prozent der Deutschen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Demnach gaben 74 Prozent der Befragten an, dass ihre Eltern immer für sie da waren und „sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie sind“.
72 Prozent hielten ihre Eltern sogar für „großartig“. Demgegenüber erklärten 14 Prozent der Befragten, nicht mehr mit ihren Eltern zu tun haben zu wollen.
Fast alle Deutschen mit Kindern im eigenen Haushalt wollen laut Umfrage ein gutes Vorbild für ihren Nachwuchs sein. Die Hälfte von ihnen gab jedoch auch an, ihre Kinder besser zu erziehen, als sie selbst erzogen worden seien. Besonders treffe das auf junge Eltern zwischen 18 und 29 Jahren zu.
Staatliche Eingriffe bei Überforderung der Eltern begrüßten vier von fünf Eltern. Demnach stimmten 81 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Jugendämter oder Familienberatungsstellen eingreifen dürfen sollten, wenn Eltern sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern können.
Unter Menschen mit Kindern im Haushalt und älteren Befragten lag der Anteil sogar bei 84 Prozent.
In Bezug auf nicht klassische Familienmodelle zeigte sich bei der Umfrage die folgende Resonanz: 75 Prozent der Befragten fanden es demnach gut, dass heute andere Familienformen als das „Vater-Mutter-Kind-Modell“ akzeptiert würden.
Gleichwohl fänden 77 Prozent der Deutschen, dass eine gemeinsame Erziehung von Vater und Mutter wichtig für die Entwicklung eines Kinds sei.
Für die repräsentative Studie anlässlich des Weltelterntags am 1. Juni befragte YouGov in Kooperation mit dem Sinus-Institut mehr als 2000 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren.
Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Aktionstag soll die Rolle der Eltern in Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder würdigen. (afp)
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