Eintägiger Warnstreik bei der Post: Verdi will 7 Prozent mehr Geld und mehr Urlaub
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Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post setzt die Gewerkschaft Verdi auf Warnstreiks, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Beschäftigte in Großstädten und größeren Städten in allen Bundesländern seien am 28. Januar zu vollschichtigen Warnstreiks aufgerufen, teilte Verdi in Berlin mit.
Es werde zu Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen kommen. Verdi-Vize Andrea Kocsis begründete den Schritt damit, dass die zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche keine greifbaren Ergebnisse gebracht hätten.
Verdi will 7 Prozent mehr Geld und mehr Urlaub
Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden sowie dual Studierenden eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden drei Tage mehr Urlaub sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für Verdi-Mitglieder gefordert.
Dass die Arbeitgeber diese Forderungen als nicht finanzierbar abgelehnt hätten, sei „nicht akzeptabel“, so Kocsis.
„Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Lebenshaltungskosten bewältigen.“ Die Botschaft der Warnstreiks sei klar, sagte Kocsis. „Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen.“
Post sieht kaum Spielraum für mehr Lohn
In den Tarifverhandlungen nennt die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen „sehr gering“, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpfen und der Investitionsbedarf groß sei.
Zum Jahresbeginn hatte sich der Briefversand im Schnitt um 10,5 Prozent verteuert, das Porto für einen Standardbrief beträgt seither 95 Cent und nicht mehr 85 Cent. Die Portoerhöhung hatte die Bundesnetzagentur dem Unternehmen erlaubt. Aus Sicht der Firma war das zu wenig, sie hatte auf einen größeren Preisaufschlag gehofft.
In Bayern triff der Warnstreik bei Post und DHL 33 Städte. Im Prinzip gehe es um jede für bayerische Verhältnisse größere Stadt, hieß es von der Gewerkschaft Verdi. Zu den betroffenen Städten im Freistaat gehören neben München unter anderem Nürnberg, Augsburg, Bayreuth und Kulmbach.
Insgesamt sind dort mehr als 2000 Mitarbeiter in der Zustellung zum Warnstreik aufgerufen. Das seien alle Mitarbeiter in allen Schichten des Dienstags, sagte der Landesarbeitskampfleiter Robin Faber. Er zeigte sich mit der Streikbeteiligung am Morgen sehr zufrieden. Stationäre Einrichtungen der Post sind dagegen nicht betroffen.
Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, sie gehört zum Logistikkonzern DHL. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. (dpa/red)
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