Einnahmen aus dem Emissionshandel 2024 erneut auf Rekordniveau

Die Einnahmen aus dem europäischen und dem nationalen Emissionshandel haben 2024 in Deutschland erneut ein Rekordniveau erreicht. Die Erlöse summierten sich auf 18,5 Milliarden Euro, wie das Umweltbundesamt mitteilte. 2023 lagen die Einnahmen bei 18,4 Milliarden Euro.
Greenpeace
Deutschland erzielte im vergangenen Jahr 18,5 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Emissionszertifikaten.Foto: Armin Weigel/dpa
Von 8. Januar 2025

Deutschland hat im vergangenen Jahr mit dem Verkauf von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten 18,5 Milliarden Euro kassiert. Damit steigerte sich der Erlös nach dem Rekordjahr 2023 noch einmal um 100 Millionen Euro. Das teilt die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) in Berlin mit. Sie ist dem Umweltbundesamt (UBA) zugeordnet.

Erlös fließt in klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft

Die Erlöse fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem insbesondere der klimafreundliche Umbau der deutschen Wirtschaft gefördert werden soll, schreibt die DEHSt.

Die nationale CO₂-Bepreisung für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas war 2021 mit 25 Euro pro Tonne eingeführt worden, 2024 stieg sie auf 45 Euro, in diesem Jahr auf 55 Euro. Die Abgabe soll Anreize schaffen, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit den CO₂-Ausstoß zu verringern. Bezahlen müssen sie etwa Unternehmen der Mineralölindustrie oder Luftfahrtgesellschaften, die sie dann an die Verbraucher weiterreichen. Die Einnahmen daraus lagen laut UBA 2024 bei rund 13 Milliarden Euro. Das waren rund 21 Prozent über dem Vorjahreswert von 10,7 Milliarden Euro.

Gesunken sind dagegen die Einnahmen aus dem europäischen Emissionshandel. Dieser umfasst die Treibhausgasemissionen aus Energie- und energieintensiven Industrieanlagen, des innereuropäischen Luftverkehrs sowie des Seeverkehrs. Hier summierten sich die Erlöse 2024 auf rund 5,5 Milliarden Euro. Damit gingen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 28 Prozent zurück, teilen Agenturen mit. Laut DEHSt ging der Durchschnittspreis der europäischen Emissionszertifikate von knapp 84 Euro auf 65 Euro je Tonne zurück. Ausschlaggebend sei eine seit 2023 nachlassende Nachfrage der Marktteilnehmer „vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Abschwächung in der EU“.

Industrie reicht Kosten an Verbraucher weiter

Die Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel für Wärme und Verkehr stiegen um 21 Prozent auf 13 Milliarden Euro. Die sogenannte CO₂-Abgabe wird unter anderem auf Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssig- und Erdgas erhoben. Seit 2024 fällt sie auch bei der Verbrennung von Abfällen an. Bezahlen müssen sie etwa Gaslieferanten oder Unternehmen der Mineralölindustrie. Sie reichen sie dann an die Verbraucher weiter.

„Eingebettet in einen wirkungsvollen Mix aufeinander abgestimmter Maßnahmen kann die CO₂-Bepreisung maßgebliche Impulse für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft setzen“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Weil die Erlöse in den KTF fließen, schaffe der Emissionshandel „den notwendigen Dreiklang aus ambitioniertem Klimaschutz, Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit in unserem Land“.

UBA-Präsident fordert Klimageld und Förderprogramme

Messner forderte erneut ein Klimageld, um einen Ausgleich für die privaten Haushalte bei weiter steigenden CO₂-Preisen sicherzustellen. Für besonders betroffene Bevölkerungsgruppen müsse es spezifische Förderprogramme geben. Die steigenden Preise für die Emissionen von Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas spüren Verbraucherinnen und Verbraucher beim Heizen und Tanken.

Je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid müssen zum Kauf verpflichtete Industriezweige ein Zertifikat bei der Emissionshandelsstelle abgeben. Kaufen können sie die Verschmutzungsrechte unter anderem bei Versteigerungen an der Energiebörse in Leipzig. Im europäischen Emissionshandel wird die Menge der zugeteilten Emissionsberechtigungen alljährlich reduziert. Auf diese Weise sollen die Emissionen schrittweise immer mehr begrenzt werden. Hingegen gibt es derzeit keine Verknappung bei den nationalen Zertifikaten.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion