Eine Energiesparmaßnahme, die den Mietvertrag kosten kann
Besonders für viele einkommensschwache Haushalte sind die Energiekosten eine kaum zu stemmende Mehrbelastung. Da überlegen sich Verbraucher schnell, wie sie Energie sparen und somit ihre Rechnungen erschwinglich halten können. Doch es gibt eine Energiesparmaßnahme, die unter bestimmten Umständen den Mietvertrag kosten kann.
Mit dem Beginn der Energiekrise stiegen die Preise für Gas und Öl und somit die Heizkosten. Auch Kunden, die an ein lokales Fernwärmenetz angeschlossen sind, haben vielerorts in den ersten Wochen dieses Jahres bereits einen Preisschock erlebt.
Inzwischen ist der Winter vorbei, aber laut dem Deutschen Wetterdienst werden in den nächsten Tagen Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet, weshalb die jetzige Heizperiode weiterhin nicht beendet ist. Eine bei vielen beliebte Energiesparmaßnahme beim Heizen ist die Verwendung von Heizkörperventilatoren. Doch nicht immer dürfen diese zum Einsatz kommen.
Wie funktionieren Heizkörperventilatoren?
Heizkörperventilatoren optimieren das Prinzip der sogenannten Raumwalze. Dabei strömt kühlere Luft an der Unterseite eines Heizkörpers ein und tritt oben erwärmt aus. Die warme Luft bewegt sich dann an der Decke entlang vom Heizkörper weg, sinkt auf der anderen Raumseite herab und fließt über den Boden wieder in Richtung des Heizkörpers. So erwärmt sich der Raum.
Die Heizkörperventilatoren werden nun an der Unterseite angebracht, also da, wo die Luft einströmt. Wenn die Heizung und die Ventilatoren laufen, zirkuliert die Raumwalze schneller, wodurch sich der Raum schneller erwärmt. Das verkürzt die Zeit, in der der Heizkörper intensiv läuft, was wiederum bares Geld sparen kann. Zusatztipp: Ist sichergestellt, dass der Hohlraum des Heizkörpers nicht durch Staub oder Schmutz blockiert ist, kann die Luft noch besser durchströmen.
Die Installation variiert je nach Modell, ist aber normalerweise relativ einfach und schnell durchzuführen. Heizkörperventilatoren können in der Regel sowohl an schmaleren als auch an breiteren Heizkörpern angebracht werden. Eine Steckdose für den Stromanschluss sollte sich in der Nähe befinden. Der Temperaturfühler wird am Vorlauf, also in der Nähe des Thermostatkopfes angebracht.
Wann sind Heizkörperventilatoren verboten?
Wer in seinen eigenen vier Wänden lebt, kann dieses Zubehör ohne Bedenken einsetzen. Hingegen dürfen Mieter, die in einer Wohnung mit Zentralheizung und Heizkostenverteilern leben, keine Heizkörperventilatoren einsetzen, wie „inside digital“ berichtet. Heizkostenverteiler sind die Geräte, die oftmals an der Vorderseite der Heizkörper angebracht sind und mindestens einmal im Jahr abgelesen werden müssen.
Der Grund für das Ventilatorverbot: Beim Einsatz würden diese den Verbrauch des Einzelnen verfälschen, sodass die anderen Nutzer der Heizungsanlage im Nachteil wären. Wenn ein Mieter dennoch Heizkörperventilatoren einsetzt und somit dieses Verbot ignoriert, kann der Vermieter ihn abmahnen oder sogar kündigen.
Doch es gibt einen Ausnahmefall: Besitzt die zentrale Heizungsanlage einen Wärmemengenzähler, dürfen die Mieter Heizkörperventilatoren verwenden. Sind sich Mieter unsicher, ob sie die Geräte an ihren Heizkörpern anbringen dürfen, sollten sie den Vermieter beziehungsweise die Hausverwaltung fragen.
Wie viele Ventilatoren sind nötig?
Wie viele Heizkörperventilatoren man benötigt, um eine effiziente Optimierung der Luftverteilung zu haben, hängt von der Raumgröße ab. Das Portal „energie-experten.org“ testete den Ventilator eines niederländischen Herstellers, der pro Stunde rund 30 Kubikmeter Luft bewegen kann. Es reicht normalerweise, wenn die gesamte Raumluft einmal pro Stunde umgewälzt wird.
Ein Zimmer mit 12 Quadratmeter hat in der Regel nur einen Heizkörper. Hier reicht ein Gerät. Ist der Raum größer, sind entsprechend mehr Heizkörperventilatoren nötig. Für einen Raum mit rund 40 Quadratmetern und drei Meter Deckenhöhe empfiehlt das Portal vier Heizkörperventilatoren.
Was ist die Ersparnis?
Heizkörperventilatoren gibt es bereits ab rund 50 Euro, im Dreierpack auch ab rund 100 Euro. Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von durchschnittlich rund 15.000 Kilowattstunden an Gas pro Jahr kann sich die Anschaffung bereits nach einem Jahr rentieren, so „inside digital“. Dieser Haushalt hat bei einem Gaspreis von acht Cent pro Kilowattstunde jährliche Heizkosten von rund 1.200 Euro. Mit einem „Heizkostenventilator“ läge die Ersparnis bei rund 264 Euro pro Jahr.
Hinzu kommen noch die Stromkosten für den Betrieb der Ventilatoren. Allerdings ist der Stromverbrauch dieser Geräte sehr gering und die Mehrkosten fallen kaum ins Gewicht. Lediglich 32 Cent betragen die jährlichen Stromkosten für einen Heizkörperventilator mit 1.200 Betriebsstunden pro Jahr.
Sechs Heizkörperventilatoren, die die Luftzirkulation in einem großen Raum oder womöglich auch in der ganzen Wohnung optimieren, würden zusätzliche jährliche Stromkosten von maximal einem Euro erzeugen, hat „energie-experten.org“ berechnet. Sind die Heizkörperventilatoren nicht in Betrieb, dann verbraucht selbst der Adapter keinen Strom.
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