Ein Toter und mehrere Verletzte bei Unfall auf Thüringer Bobbahn
Nach einem tödlichen Unfall auf der Bob- und Rennrodelbahn in Oberhof herrscht in Thüringen Trauer. Nach Angaben der Landespolizeiinspektion Suhl kam ein 46 Jahre alter Mann am Donnerstagabend ums Leben. Er habe so schwere Verletzungen erlitten, dass er im Krankenhaus starb, teilte die Polizei am Freitag mit. Zudem wurden eine 41-Jährige schwer sowie weitere Personen leicht verletzt.
„Offensichtlich befanden sich sowohl ein Viererbob als auch ein Doppel-Schlauchring – ein sogenannter Ice-Tube – aus bislang ungeklärter Ursache gleichzeitig in der Bahn. Im Auslaufbereich prallten diese aufeinander“, hieß es. In dem Bob sollen sich neben dem Piloten zwei weitere Männer und eine Frau befunden haben. Zwei von ihnen seien im Krankenhaus versorgt worden. Ice-Tubes sind luftgefüllte Gummiringe.
Die Polizei setzte ein Kriseninterventionsteam ein. Ferner sei ein Gutachter mit der Unfallrekonstruktion beauftragt worden, gab die Inspektion weiter bekannt. Die weiteren Ermittlungen übernehme die Kriminalpolizei Suhl.
Der Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof, der die Rennnrodelbahn betreibt, reagierte schockiert. Er stellte den gesamten Bahnbetrieb für die laufende Saison komplett ein. „Wir stehen unter Schock und sind zutiefst über das Geschehene bestürzt“, erklärte der Verbandsvorsitzende Hartmut Schubert.
Er sprach den Angehörigen des Todesopfers sein Mitgefühl aus. Den Verletzten wünschte Schubert eine schnelle Genesung. Er kündigte an, „mit voller Transparenz“ mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten zu wollen, um den Unfall aufzuklären.
Zu den Verletzten gehört nach Angaben der Stadt Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt vom Freitag die Stadtratsvorsitzende Katja Müller (Linke). Der Vorfall sei eine „schreckliche Tragödie“, erklärte Bürgermeister Egbert Geier (SPD).
Eine Sprecherin des thüringischen Agrarministeriums bestätigte zudem, dass Staatssekretär Torsten Weil (Linke) ebenfalls in dem verunglückten Bob gesessen habe. Der Bob sei „von einem erfahrenen Piloten“ gelenkt worden. Weil und Müller seien leicht verletzt worden.
Ministerpräsident Ramelow trauert
„Der schreckliche Unfall auf der Oberhofer Bobbahn hat einem Menschen das Leben genommen.“ Mit den Angehörigen trauere er um den Verstorbenen, hoffe auf schnelle Genesung für die Verunfallten und danke den Helfern „die gestern Nacht unermüdlich im Einsatz waren“, schrieb der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf Twitter.
Nach den bisherigen Ermittlungen war ein Gästebob im Zielbereich in zwei Schlauchringe, sogenannte Ice-Tubes, gefahren, wie ein Mitarbeiter der „Deutschen Presse-Agentur“ sagte. Der getötete Mann soll sich in einem dieser Schlauchringe befunden haben, mit dem auch Laien die Bahn befahren können.
Bahnbetrieb vorerst eingestellt
Der Unfall ereignete sich gegen 18.40 Uhr. Vor Ort waren rund zwei Dutzend Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Bergwacht und Sanitätsdienst. Die Unfallursache ist noch unklar, sie ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Bis zur Klärung der Unfallursache hat der Betreiber den Bahnbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Für Freitag geplante Wettkämpfe und der Trainingsbetrieb fallen somit aus, wie der Mitarbeiter weiter sagte.
Auf der Bahn fand Ende Januar die Rennrodel-WM statt. Die Stätte wird aber auch für Gästeveranstaltungen genutzt. So können Gäste etwa in einem von einem Profi gesteuerten Bob mitfahren oder mit Schlauchringen die Eisrinne runterfahren. (dpa)
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