„Ein frischer, junger Kopf würde uns guttun“: SPD-Amtsträger sprechen sich für Kühnert als SPD-Chef aus
Mehrere Amtsträger der SPD haben sich dafür ausgesprochen, dass Juso-Chef Kevin Kühnert Vorsitzender der Partei werden oder zumindest mehr Verantwortung übernehmen soll.
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Kevin Kühnert kandidiert“, sagte die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange dem „Spiegel“. Lange war selbst im vergangenen Jahr bei der Wahl zum Parteivorsitz gegen Andrea Nahles angetreten und war ihr unterlegen.
Nahles hatte Anfang der Woche ihre Ämter als Partei- und Fraktionsvorsitzende niedergelegt und angekündigt, auch ihr Bundestagsmandant zurückzugeben.
Bis zum nächsten Parteitag wird die SPD von einer Interims-Troika geführt. Auch die kürzlich gewählte SPD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, plädierte dafür, Kühnert mehr Verantwortung zu übertragen. „Ein frischer, junger Kopf würde uns guttun“, sagte Midyatli.
Ich bin mir sicher, dass Kevin im nächsten Parteivorstand eine herausragende Rolle übernehmen wird.“
Sympathien äußerte auch Veith Lemmen, Vizevorsitzender des SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen. „Kevin hat Fähigkeiten und Ansichten, welche die Bundespartei braucht, er wird ganz vorne mitmischen.“
Andere SPD-Mitglieder sehen eine mögliche Kandidatur des Juso-Chefs skeptisch. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, Horst Arnold, hält Kühnert „für einen begabten jungen Mann“, wie er dem „Spiegel“ sagte. „Aber einige Themensetzungen waren nicht sehr zielführend.“ Kühnert hatte zuletzt in der „Zeit“ unter anderem angeregt, große Unternehmen wie BMW zu kollektivieren. (dts)
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