Ehen halten länger – weniger Scheidungen, spätere Trennung
Wer es tut, bleibt länger zusammen als früher. Das geht aus neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlicht wurden.
Schon seit rund zehn Jahren sinkt die Zahl der Scheidungen: Im Jahr 2014 gingen in Deutschland rund 166 200 Ehen in die Brüche. Das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist ein neuer Tiefststand erreicht. Den Höchststand verzeichneten die Statistiker in den Jahren 2003 und 2004, wo fast 214 000 Ehen jährlich geschieden wurden.
Allerdings entscheiden sich auch weniger Menschen für eine Ehe als früher: In den 1990ern gingen jährlich mehr als 400 000 Paare zum Standesamt, Ende der 1980er Jahre wurden noch über 500 000 Ehen pro Jahr geschlossen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Scheidung sinkt: Heute werden laut Statistik 35 Prozent aller in einem Jahr geschlossenen Ehen im Laufe der kommenden 25 Jahre geschieden, vor zehn Jahren waren es noch 42 Prozent.
Die 2014 geschiedenen Ehen hatten im Durchschnitt 14 Jahre und 8 Monate gehalten. Auch hier setzte sich ein Trend fort: Ehen halten länger. Vor 20 Jahren gingen Paare, die sich scheiden ließen, schon nach zwölf Jahren Ehe getrennte Wege.
Der Scheidungsantrag wird häufiger von der Frau gestellt. Sie reichte in 52 Prozent der Fälle die Scheidung ein, der Mann nur in 40 Prozent der Fälle. Etwa die Hälfte der im vergangenen Jahr geschiedenen Paare hatte gemeinsame Kinder unter 18 Jahren. Insgesamt waren 2014 rund 134 800 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, ein Prozent weniger als im Jahr davor.
(dpa)
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