Ehefrau von Außenminister Gabriel erhält Drohanrufe – Steckt die Türkei dahinter?
Die Eskalationsspirale im Konflikt mit der Türkei dreht sich nach der zeitweisen Inhaftierung des türkischstämmigen deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli weiter.
Am Montag wurden in dem Zusammenhang Drohanrufe bei der Ehefrau von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bekannt. Gabriel warnte bei einem Wahlkampfauftrit im Saarland vor einer weiteren Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Berlin und Ankara, wie der Saarländische Rundfunk am Dienstag berichtete.
Gabriel hatte die Drohanrufe am Montag selbst am Rande von Wahlkampfterminen in Rheinland-Pfalz öffentlich gemacht und dabei dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eine Mitverantwortung zugeschrieben.
„Die Art und Weise, wie Herr Erdogan das macht, da fühlen sich einige offenbar motiviert und versuchen dann auch, meine Frau sozusagen zu bedrängen und zu belästigen. Das finde ich natürlich ein schlimmes Ergebnis“, sagte der Außenminister.
Laut mehreren Medienberichten gingen die Anrufe in der Nacht zum Montag auf dem Anrufbeantworter der Zahnarztpraxis von Gabriels Frau Anke in Goslar ein. Zuvor hatte Erdogan am Samstag Gabriel persönlich attackiert, nachdem dieser sich türkische Einmischungen in den Wahlkampf in Deutschland verbeten hatte. Gabriel seinerseits erneuerte am Montag seine Kritik an Erdogan: „Er macht aus der Türkei einen undemokratischen Staat“, sagte der Außenminister. (afp)
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