Arbeitgeberpräsident: Was haben wir zum Erfolg der AfD beigetragen?

Rainer Dulger sieht die Ampel-Koalition und CDU/CSU gleichermaßen für den AfD-Aufstieg verantwortlich. Er fordert, Verantwortung zu übernehmen.
Titelbild
Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).Foto: John MacDougall/AFP via Getty Images
Epoch Times9. Juli 2023

Die Ampel-Koalition und die Union haben nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger gleichermaßen zum Erstarken der AfD beigetragen.

„Ich nehme da ausdrücklich nicht nur diese Regierung in Haftung, sondern auch die größte Oppositionspartei“, sagte Dulger am Sonntag dem Portal „Zeit Online“. „Sie alle tragen Verantwortung.“ Die hohen Zustimmungswerte zur AfD machten ihm persönlich und als Unternehmer Sorgen.

„Was haben wir dazu beigetragen?“

„Wir alle müssen uns sehr ernsthaft fragen, was wir dazu beigetragen haben, dass diese Partei so erfolgreich ist“, sagte er. Die Volksparteien dürften sich nicht wegducken vor dem gesellschaftlichen Wandel und müssten das Land dringend modernisieren.

„Deutschland muss wieder einfacher werden“, forderte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Das Ausmaß an Überregulierung und Bürokratie sei inzwischen so groß, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht mehr mithalten könne. „Was wir brauchen, sind Flexibilität und Freiräume für Innovationen statt weitere Regulierungen.“ Vor allem im Bereich künstliche Intelligenz drohe Deutschland den Anschluss zu verlieren, mahnte Dulger.

Die AfD erreicht in bundesweiten Umfragen aktuell Werte von bis zu 20 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die Partei 10,3 Prozent erzielt. In den Ost-Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt die Rechtsaußen-Partei in Umfragen bei 28 bis 29 Prozent, in Thüringen sogar bei 34 Prozent. (afp)



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