Drohne trifft Sarkophag der Atomruine von Tschernobyl

Die Internationale Atomenergie-Organisation teilt mit, dass eine Drohne auf dem Dach der Atomruine von Tschernobyl explodiert ist. Die Strahlungswerte innerhalb und außerhalb des Gebäudes seien „normal und stabil“.
Ein Schutzbau bedeckt den explodierten Reaktor im Kernkraftwerk Tschernobyl. Erstmals seit mehr als 30 Jahren haben Experten aus Deutschland und der Ukraine die Radioaktivität in der Sperrzone um die Reaktorruine von Tschernobyl flächendeckend neu kartiert.
Ein Schutzbau bedeckt den explodierten Reaktor im Kernkraftwerk Tschernobyl.Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Epoch Times14. Februar 2025

In der Nacht zum 14. Februar ist es auf dem Gelände von Tschernobyl zu einer Explosion gekommen. Man sei darüber informiert worden, dass eine Drohne auf dem Dach der mit einem Sarkophag geschützten Atomruine eingeschlagen sei, teilte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) mit.

Brandschutzpersonal und -Fahrzeuge waren demnach innerhalb weniger Minuten vor Ort. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gebe es keine Anzeichen für einen Bruch des inneren Sicherheitsbehälters.

Die Strahlungswerte innerhalb und außerhalb des Gebäudes seien weiterhin „normal und stabil“.

Der Zwischenfall in Tschernobyl und die jüngsten verstärkten militärischen Aktivitäten in der Umgebung des AKW Saporischschja unterstrichen die anhaltenden Risiken für die nukleare Sicherheit, sagte IAEO-Chef Rafael Grossi. „Es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit, und die IAEO bleibt in höchster Alarmbereitschaft.“

Ukraine macht russische Drohne verantwortlich

Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj war eine russische Drohne die Ursache. Die Schäden seien bedeutend. „Es gibt ein Land in der Welt, das solche Objekte attackieren kann, dass die Territorien von Atomkraftwerken besetzt und Kampfhandlungen führt, ohne überhaupt über die Konsequenzen nachzudenken – und das ist das heutige Russland.“

2022, kurz nach Beginn des Ukrainekrieges, besetzten russische Truppen das Gelände des AKW. Sie mussten sich später wieder zurückziehen.

Russland weißt Selenskyjs Anschuldigung zurück

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, wies die Behauptungen des ukrainischen Staatschefs zurück. Der Kreml-Sprecher bezeichnete die Anschuldigungen gegen Moskau wegen Angriffen auf ein Energieobjekt als „eine weitere Fälschung“.

„Was Tschernobyl betrifft, verfüge ich nicht über genaue Informationen. Eines weiß ich jedoch: Es kann keine Rede davon sein, dass Angriffe auf irgendeine nukleare Infrastruktur oder Objekte der Kernenergieinfrastruktur durchgeführt werden. Daher entsprechen jegliche Behauptungen in dieser Hinsicht nicht der Realität“, sagte Peskow laut der russischen Zeitung „Kommersant“.

(dts/dpa/red)

 



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