Drogenbeauftragte warnt vor Verharmlosung von Cannabis – Lobby macht Druck
Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) hat vor einer Verharmlosung von Cannabis gewarnt.
Die Bereitschaft von Jugendlichen und Heranwachsenden, Cannabis zu probieren, sei in den vergangenen Jahren gestiegen, erklärte Mortler anlässlich der Vorstellung des neuen Drogen- und Suchtberichts am Freitag in Berlin.
Dies sei „auch deshalb so problematisch, weil der Wirkstoffgehalt von Cannabis heute etwa fünfmal so hoch liegt wie noch vor 30 Jahren“, warnte sie. Die gesundheitlichen Auswirkungen gerade auf junge Menschen seien dadurch massiv gewachsen. Die Politik werde in den kommenden Jahren „einen Millionenbetrag in die Hand nehmen müssen“, um mehr Aufklärungsarbeit in den Schulen, in der betrieblichen Suchtprävention und überall dort, wo junge Leute seien, zu leisten.
Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2015 hatten insgesamt 7,3 Prozent der Zwölf- bis 17-jährigen Jugendlichen und 15,3 Prozent der 18- bis 25-Jährigen binnen zwölf Monaten Cannabis konsumiert. Zugleich wies sie darauf hin, dass vor allem US-Investoren schon ein gutes Geschäft mit Cannabis auf dem deutschen Markt witterten. Der Druck nehme zu, Cannabis zu legalisieren, sagte sie.
Insgesamt ist Cannabis in Deutschland das meistkonsumierte Rauschgift. (afp/dpa)
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