Dreyer noch immer bestürzt über Nahles-Rücktritt: „Sie fehlt der Partei – und mir persönlich“
Trotz der laufenden Urwahl zur neuen Parteiführung ist die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer noch immer bestürzt über den Rücktritt von Andrea Nahles.
Dem „Mannheimer Morgen“ (Samstagausgabe) sagte Dreyer: „Andrea Nahles fehlt der Partei – und sie fehlt mir persönlich.“ Der Umgang mit Andrea Nahles sei „unfair und unsolidarisch“ gewesen, so Dreyer.
„Dass sie jetzt auch ihr Bundestagsmandat zurückgibt, ist zwar verständlich. Aber dieser Schritt zeigt uns schmerzlich, wen wir da verlieren“, erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin. Dreyer sagte auch, sie sei freundschaftlich mit Andrea Nahles verbunden. „Deswegen hat mich der Umgang mit ihr ganz besonders geschmerzt“, sagte sie.
Sie kenne Nahles als absolut integre Persönlichkeit mit einem guten Charakter und einem klaren Kompass. „Sie ist kompetent, analytisch, klug und versteht die Partei. Und ihr kompletter Rücktritt zeigt auch, wie konsequent sie ist. Sie wird nicht versuchen, von der Hinterbank aus Einfluss zu nehmen“, sagte Dreyer.
Partei soll künftiges Vorsitzenden-Duo anständig behandeln
Die kommissarische SPD-Chefin appellierte an die Partei, das künftige Vorsitzenden-Duo anständig zu behandeln: „Es gab zu oft in der Vergangenheit einen schlechten Umgang mit der Führung, und das muss aufhören.“ Die SPD, so Dreyer, sollte „einen anderen Umgang pflegen“.
Sie sagte auch: „Es gibt Wahlen zum Parteivorsitz, und wer gegen eine Person ist, kann jemand anderes wählen oder selbst antreten. Unsere laufende Mitgliederbefragung ist eine noch stärkere Legitimation der Parteiführung. Welches Team auch immer am Ende gewinnt, sie haben die Unterstützung aller Mitglieder verdient.“
Zu dem Bewerbungsverfahren mit 23 Regionalkonferenzen sagte Dreyer: „Das hat der Partei sehr gut getan, viele Mitglieder haben ihren Stolz auf die SPD zurückgewonnen. Das Verfahren verlief sehr fair – auch untereinander. Ich hoffe, dass ganz viele Mitglieder jetzt abstimmen.“
Sie selbst sieht ihre künftige Rolle in ihrem Bundesland. „Ich habe 2021 Wahlen in Rheinland-Pfalz. Ich konzentriere mich voll auf mein Amt als Ministerpräsidentin. Mein Einfluss auf die SPD ist damit automatisch gegeben. Wir brauchen auch eine starke SPD in den Ländern“, erklärte Dreyer. (dts)
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