Dresdner Studenten protestieren an Kunsthochschule gegen AfD-nahe Bibliothekarin
Studenten der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) in Dresden besetzten letzte Woche unter dem Motto – „HfBK oder AfD. Beides geht nicht“ – die dortige Bibliothek. Grund dafür war, dass Studenten erfuhren, dass die leitende Bibliothekarin, Barbara Lenk, als parteilose Kandidatin bei der Kommunalwahl 2019 in Sachsen für die AfD antrat, schreibt die „Sächsische Zeitung“.
Der Einzug in den Meißener Kreistag missglückte Lenk, doch scheint die Kandidatur der Bibliothekarin für die AfD so etwas wie eine Initialzündung für Studenten dieser Hochschule gewesen zu sein. Denn es sind weitere Aktionen an dieser Hochschule geplant gegen die sogenannten „Neuen Rechten“, zu der man die AfD zählt.
Protestler befürchten Handeln der Bibliothekarin im Sinne der AfD
Konkret befürchten die Initiatoren der Aktion ein möglicherweise politisch beeinflusstes Einwirken von Lenk auf den Hochschulbetrieb. So äußerte ein Protestler: „Sie [Lenk] ist für die Auswahl der Literatur zuständig, hat Zugriff auf Studentendaten“, berichtet die „Sächsische Zeitung“.
Die Protestler würden befürchten, dass durch die jetzt stärker vertretene AfD im Stadtrat eine noch schwerere Zeit für die Kunst in Dresden anbrechen könnte. Für ihre Hochschule befürchten sie zudem ein weiteres Absinken der Bewerberzahlen, wie es seit „Pegida“ zu spüren sei. „Studierende mit Migrationshintergrund überlegen sich, ob sie wirklich noch nach Dresden kommen“, sagt eine Protestlerin. Die Studenten befürchten eine sich verschärfende „Kunstflucht“ nach Leipzig oder Berlin, berichtet die „Sächsische Zeitung“.
Hochschulleitung stellt sich hinter Lenk
Die Hochschulleitung stellt sich hinter ihre Kollegin. Für sie ist die Situation eindeutig. So sei die Rechtslage unstrittig, denn in Deutschland sei die Freiheit des parteipolitischen Engagements verfassungsrechtlich gewährleistet. Dies gilt sowohl für die Mitarbeiter der Hochschule als auch für die Studenten.
Daher begrüßt die Hochschulleitung das politische Engagement der Studentinnen und Studenten und unterstütze offene Debatten und künstlerische Projekte, die sich im Sinne von Demokratie und Menschenwürde politisch artikulieren“, sagt Rektor Matthias Flügge.
Die Hochschule allerdings sei parteipolitisch neutral, so Flügge weiter. „Die Leiterin unserer Hochschulbibliothek ist beruflich eine hervorragende Mitarbeiterin. Auf dieser Ebene stehe ich hinter ihr und werde ein Mobbing nicht dulden.“ (er)
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