Dresdner Oberbürgermeister mahnt zur Solidarität mit Flüchtlingen und Kriegsopfern
Zum 72. Jahrestag der Zerstörung Dresdens hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) Solidarität mit den heute von Flucht und Krieg betroffenen Menschen angemahnt. „Dresden war 1945 eine zerstörte Stadt, so wie es Aleppo und viele Städte in Syrien oder auch der Ostukraine heute sind“, sagte Hilbert am Montag in Dresden. Es gebe eine „Pflicht“ zu helfen.
Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde am Montag der Bombardierung Dresdens gedacht. Auf dem Altmarkt, wo nach den Luftangriffen tausende Tote eingeäschert wurden, sowie auf dem Heidefriedhof, wo ebenfalls viele Opfer begraben sind, legten Menschen Blumen nieder. Rund 12.000 Bürger bildeten nach Angaben der Stadt am Abend eine Menschenkette in der Altstadt, um an die Unmenschlichkeit des Krieges – damals wie heute – zu erinnern.
Bei den Luftangriffen alliierter Bomber auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 wurden verschiedenen Angaben zufolge zwischen 500.000 und 25.000 Menschen getötet worden. Weite Teile der historischen Altstadt wurden zerstört, berühmte Bauten wie Zwinger, Schloss und Frauenkirche brannten völlig aus.
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Dresden und ganz besonders die Frauenkirche „wären nie wiedererrichtet worden, wenn ehemalige Feinde sich nicht versöhnt und Dresden Hilfe aus aller Welt erhalten hätte“, sagte Hilbert laut Redetext.
Neben der Trauer um die Opfer von damals müsse aber hinterfragt werden, warum vielen Bürgern der Stadt während der Nazidiktatur die Menschlichkeit fehlte, „wenn der Notleidende ein Fremder, ein Jude, ein Homosexueller oder Oppositioneller war“. Dieses Erinnern „muss die Brücke in die Gegenwart schlagen“, forderte Hilbert.
Der Oberbürgermeister hatte bereits im Vorfeld des Gedenktages vor einem Opfermythos gewarnt und war dafür angefeindet worden. Dresden sei alles andere als eine unschuldige Stadt gewesen. Nach Drohungen gegen ihn in den sozialen Netzwerken steht Hilbert unter Polizeischutz.
Auch gegen eine in der vergangenen Woche eröffnete Installation aus drei Buswracks vor der Frauenkirche, die an die zerstörte syrische Stadt Aleppo erinnern soll, wurde zum Teil heftig protestiert. Das Projekt wurde als „Schrottplatz“ und „Schande“ bezeichnet. (afp/so)
Siehe auch:
Umstrittene Buswracks in Dresden – Errichtet nach dem Vorbild von Islamisten-Barrikade in Syrien
Brief an den OB: Dresdner Unternehmer bietet kostenlose Entsorgung der „Schrottbusse“ an
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