Dresden: „Tote Hosen“ rockten gegen Pegida – Später Ausschreitung durch autonome Gruppe

Die Punkrock-Band „Tote Hosen“ tauchte am Montagabend überraschend in Dresden zu einer Gegendemonstration gegen Pegida auf und gab ein Konzert. Überschattet wurde der Abend von einer Ausschreitung mit Verletzten.
Titelbild
Campino bei einem Konzert in Anklam.Foto: Stefan Sauer/dpa
Epoch Times29. März 2017

Die „Toten Hosen“ spielten am Montagabend zwei Stunden lang im Rahmen einer Versammlung von „Nope“ in Dresden – jener linksgerichteten Initiative, die seit langem gegen die umstrittene Dresdener Bürgerbewegung Pegida demonstriert. Es war ein unangekündigtes Spontan-Konzert auf dem Altmarkt.

Zu dem Auftritt kam es laut „Dresdener Neueste Nachrichten“ wie folgt: „Die Toten Hosen sind aktuell auf Promo-Tour für ihr neues Album und spielen dabei mehrere Mini-Konzerte in Wohnzimmern, Partykellern oder Proberäumen. Für die Konzerte konnten sich die Fans per Videobotschaft bewerben – Mitstreiter von Nope versuchten ihr Glück und erhielten den Zuschlag.“

Campinos Statement

Hosen-Frontmann Campino gab der Zeitung ein Video-Interview, indem er erklärte, warum ihm der Auftritt bei Nope eine Herzensangelegenheit war: Nope mache in Dresden einen Job, der unglaublich sei. Man wolle mit dem Konzert jenen Danke sagen und Respekt erweisen, „die hier Woche für Woche die Stellung halten“. Sie würden sehr oft in der Berichterstattung vergessen. „Wir befinden uns in emotional aufgeladenen Zeiten“, meinte der Sänger. Bei aller Angst und aller Sorge, die sicherlich auch berechtigt sei, dürfe man jedoch die Grundprinzipien der Demokratie nicht vergessen, so Campino. Er betonte scherzhaft: „Keiner von uns ist rübergegangen und hat denen in die Fresse gehauen, wie es sich eigentlich gehört.“

Danach Krawall

Nach dem friedlichen Auftritt, zu dem sich im Verlauf des Abends noch einige Hosen-Fans einfanden, kam es in Dresden später zu einem Vorfall, zu dem die Polizei Zeugen sucht: 20-30 Personen auf dem Albertplatz bewegten sich in die Neustadt. In der Louisenstraße vermummten sie sich und entzündeten Bengalfackeln. „Aus der Gruppe kam es dann zu gewaltsamen Übergriffen, u.a. wurden nach derzeitigem Kenntnisstand zwei Personen am Kopf verletzt und eine Fensterscheibe der Gaststätte „Kiezclub“ beschädigt“, schrieb das „Mittelrhein-Tagblatt“. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch und sucht Zeugen unter der Telefonnummer 0351/483 22 33. Die Ausschreitungen ereigneten sich nach der Pegida-Demo zwischen 21.00 Uhr und 21.15 Uhr.

(rf)



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