Dreieinhalb Jahre Bauprobleme: Die Wärmepumpe in der Parteizentrale der Grünen
Nach Vorstellung der Grünen soll in möglichst jedem Gebäude, egal ob Alt- oder Neubau, eine Wärmepumpe als Heizsystem installiert sein. Auch in ihrer Parteizentrale in Berlin will die Partei eine Wärmepumpe einbauen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Diese Umrüstung läuft jedoch nicht erst seit Kurzem, sondern seit nunmehr dreieinhalb Jahren – und ist immer noch nicht erfolgreich. Somit erlebt die Partei derzeit in ihrer eigenen Geschäftsstelle, dass sich diese Technologie nicht in jeder Immobilie so einfach realisieren lässt.
Im Zuge der Heizreform will die Bundesregierung, allen voran die Grünen, ab Januar 2024 den Einbau von Öl- und Gasheizungen hierzulande erschweren. Dann sollen die Bürger möglichst nur noch elektrische Wärmepumpen einbauen dürfen, die mit rund 30.000 Euro in etwa das Dreifache kosten wie neue Gasheizungen.
Laut dem derzeitigen Gesetzentwurf sollen ab kommendem Jahr neu eingebaute Heizsysteme zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) steht derzeit unter großem Druck und will das Gesetz noch vor der Sommerpause durch den Bundestag bekommen.
Zahlreiche Probleme seit Baubeginn
Die Grünen kauften im Jahr 1997 ein Mehrfamilienhaus am Platz vor dem Neuen Tor, das sie für ihre Zwecke herrichteten. Ab Ende 2019 wollte die Partei die bisherige Gastherme durch eine Wärmepumpe mit Geothermieanlage und eine neu entwickelte Lüftungsanlage ersetzen, wie der „Spiegel“ berichtet.
Kurz darauf kamen die ersten Rückschläge. Die Maßnahmen der Corona-Pandemie führten zu ersten Bauverzögerungen. Weitere Hindernisse entstanden durch fehlende Handwerker. Zudem bereitete die Bausubstanz Probleme.
Das zentrale Problem ist die Wärmeversorgung. Um den Altbau plangemäß heizen zu können, müssen viele Rohre und Kabel aufwendig installiert werden. Anstelle der Heizkörper soll ein Lüftungssystem die Räume der Grünen erwärmen. Gerade in Altbauten ist solch eine Umrüstung sehr schwierig.
Das notwendige tiefe Loch für die Erdwärmesonde der Anlage konnte erst vor Kurzem eine Spezialmaschine bohren. Diese wurde aufwendig über das Gebäudedach in den Innenhof gebracht.
Im Innenhof der Parteizentrale steht bereits seit Längerem der Außenventilator der Wärmepumpe – daneben ein Raupenfahrzeug, ein Sandhaufen und viele Rohre. Die langwierigen Bauarbeiten haben der Technik zugesetzt, die Schutzfolie erfüllt nicht mehr ihren Zweck, auf dem Gehäuse sammelt sich Dreck. Die Pumpe ist nutzlos. Auf der Baustelle herrschte immer wieder Stillstand.
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Inbetriebnahme im dritten Quartal?
Im dritten Quartal 2023 – mehr als dreieinhalb Jahre nach Baubeginn – soll die Wärmepumpe schließlich in Betrieb gehen, wie eine Parteisprecherin mitteilte. Demnach werde der gesamte Umbau der Bundesparteizentrale laut „t-online“ am Ende voraussichtlich rund fünf Millionen Euro gekostet haben.
Dieser Umbau spiegelt die Situation in Deutschland wider. Die Umrüstung oder der Einbau einer Wärmepumpe kann auch problemloser und im Verhältnis günstiger umgesetzt werden als in der Parteizentrale der Grünen. Beispielsweise ist das bei vielen Neubauten in ländlicher Gegend der Fall, wenn dieses Heizsystem von Beginn an in der Gebäudeplanung steht.
Doch gerade die Besitzer der rund 30 Millionen Altbauten in Deutschland sehen sich vor massiven Umbaumaßnahmen, da viele dieser Immobilien nicht die nötigen Energiestandards erfüllen. Das bedeutet horrende Kosten von rund drei Billionen Euro in den nächsten Jahren, wie ein Bauingenieur kürzlich schätzte und Epoch Times berichtete.
Gerade in Städten besteht zudem das Problem der Lärmbelästigung. Wärmepumpen haben einen gewissen Geräuschpegel, den manche Nachbarn als störend empfinden. So etwa Anwohner im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Sie leiden regelrecht unter dem Lärm, den eine Wärmepumpe verursacht. Lärmbelästigung durch Wärmepumpen sind kein Einzelfall, sondern beschäftigen deutsche Anwälte zunehmend.
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