Drei-Schluchten-Staudamm: Traum oder Alptraum

Von 16. Oktober 2009

Angefangen von der diktatorischen Entscheidung des Deng Xiaoping aufgrund verfälschter Daten am Anfang der 80er Jahre bis zur Schlussfolgerung, dass niemand der Entscheidungsträger und Experten – sondern nur das chinesische Volk – unter den fatalen Folgen des Staudamms leiden wird, bietet das Buch einen ausführlichen und tiefgründigen Einblick in das Projekt; und zwar anhand vieler in China auch öffentlich bekannter Angaben, einschließlich des staatlich freigegebenen Berichts über die Machbarkeit des Staudamms.

Der Autor Dr. Weiluo Wang hat in Deutschland studiert und promoviert und verfolgt seit über 20 Jahren aufmerksam dieses gigantische Projekt in China. Er hat eine große Anzahl von Artikeln darüber veröffentlicht. Zum ersten Mal hat der in Deutschland lebende Experte in einem Buch seine wissenschaftlichen Überlegungen niedergeschrieben, jedoch mit einer Sprache, die auch von Nicht-Fachleuten gut verstanden werden kann.

Das Projekt des Drei-Schluchten-Staudamms ist, wie wohl allgemein bekannt ist, eines der Lieblingsprojekte der vier Generationen der Kommunistischen Machthaber in China. Bevor mit dem Bau des Staudamms begonnen wurde, waren angeblich über 400 chinesische Experten an der Analyse der Machbarkeit dieses Projekts beteiligt.

In den chinesischen Medien wird vom „tausendjährigen Traum der Chinesen“ gesprochen. Dr. Wang weist jedoch in seinem Buch darauf hin, dass das kein Traum ist, sondern dass ein Alptraum entstand.

„Denn im Prozess der Entscheidung, Analyse der Machbarkeit sowie der Ausführung, wurden und werden viele Tricks verwendet“, sagt Wang. Schon die Entscheidung von Deng Xiaoping in den 80er Jahren, dieses Projekt ins Leben zu rufen, basiere auf verfälschten Daten vom damaligen Leiter des Yangtse-Wasserwirtschafts-Komitees. Im Bericht über die Machbarkeit des Dammes wurden die negativen Einflusse entweder auf das Minimum reduziert oder gar außer Acht gelassen, wogegen die möglichen Vorteile auf das Maximum vergrößert wurden. Auch bei gewissen wesentlichen Punkten gibt es im selben Bericht Widersprüche. „Solch eine Arbeit könnte in einer deutschen Universität nicht akzeptiert werden.“ meint Dr. Wang, der in der Universität Dortmund in der Fachrichtung Raumplanung unterrichtet hat.

Auch in den Expertenkreisen in China ist der Bau des Drei-Schluchten-Staudamms sehr umstritten. Allerdings zeigt sich das nicht in den öffentlichen Medien. Denn man darf in den staatlich kontrollierten Medien in China nichts „Schlechtes“ über dieses Projekt sagen, ganz gleich ob die Gegenargumente begründet sind oder nicht. Die Gegenstimme verschafft sich in China nicht nur in der Öffentlichkeit kein Gehör, sondern viele, die eine Gegenmeinung vertreten, schweigen aus Angst vor eventuellen politischen Repressalien oder aus der Resignation, sprich: „das nützt sowieso nichts“.

Dieser Staudamm wurde zu einem Projekt angehoben, das das politische Image der Partei betrifft. Mit klaren Worten, die wissenschaftlichen Forschungen und öffentliche Diskussionen sind dabei vermischt mit der politischen Haltung, ob man der Parteilinie treu bleibt.

Haben die politischen Entscheidungsträger sowie die Experten keine Angst, die schlechten Folgen ertragen zu müssen? Doch. Aber sie haben nach der Meinung von Dr. Wang schon von Anfang an einen Ausweg vorbereitet, damit keine der oben genannten Personen die Verantwortung dafür tragen muss und sie alle entkommen können. „Weglaufen ist das Beste.“ Am Ende muss das chinesische Volk, müssen insbesondere die kommenden Generationen mit den schweren Folgen aus dem Staudamm-Projekt leben.

China’s Latest Mega Water Project Faces Controversy (NTDTV):

 

Sonntag, 18. Oktober 2009
„Chinese Writers´ Point“/ Lesung und Diskussion

Halle 3.1 | Stand D147 The Epoch Times

11:00-12:00 Uhr
Lesung: Drei-Schluchten-Staudamm und 36 Strategeme

Mit Wang Weiluo, Buchautor und Experte für Drei-Schluchten-Staudamm
Sprache: Chinesisch/Deutsch

(Privat)
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