„Dramatische Lage“ beim bezahlbaren Wohnen und Bauen
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) schlägt Alarm: Wegen der anhaltenden Krisensituation durch den Ukraine-Krieg, die Lieferkettenprobleme infolge der Corona-Pandemie und die enormen Kostensteigerungen bei Bau- und Energieprodukten herrsche eine „dramatische Lage“ beim bezahlbaren Wohnen und Bauen. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der sozial orientierten Wohnungsunternehmen müssten Neubauprojekte zurückstellen, fast ein Viertel (24 Prozent) müsse geplante Bauten „komplett aufgeben“, erklärte der GdW am Montag.
Die massiven Preissteigerungen betreffen laut Umfrage des Verbandes bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen beim Neubau aktuell rund 58.000 Wohnungen. Auch Modernisierungen würden wegen der massiven Preissteigerungen verschoben oder aufgegeben – bei der altersgerechten und klimaschonenden Modernisierung seien es rund 92.000 Wohnungen und bei der Instandhaltung sogar mehr als 1,5 Millionen Wohnungen.
Projekte kaum fertigzustellen
„Unter den katastrophalen Bedingungen können die sozial orientierten Wohnungsunternehmen derzeit nicht einmal ihre bereits begonnenen Projekte fertigstellen. Der bezahlbare Wohnungsbau, die Regierungsziele von 400.000 Wohnungen jährlich und die Klimaziele bei Gebäuden sind aus derzeitiger Sicht Makulatur, wenn sich nicht sehr schnell etwas ändert“, sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Gedaschko warnte, dass Zinsen und Baukosten bis Jahresende deutlich ansteigen würden. Bei einigen Produkten würden durch die Mangellage und Lieferkettenprobleme weitere „explosionsartige“ Preisanstiege erwartet – etwa bei den in Wärmepumpen und mittlerweile fast allen Geräten verbauten Halbleitern. Der Verbandspräsident forderte deutlich mehr Flexibilität für alternative Lösungen bei Baustoffen und Technologien und eine „wirksame und verlässliche Fördersystematik“.
Der GdW vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rund sechs Millionen Wohnungen, in denen über 13 Millionen Menschen wohnen. An der bundesweiten Umfrage unter sozial orientierten Wohnungsunternehmen nahmen 174 Firmen teil. (afp/mf)
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