Doppelmord am Jungfernstieg: Polizei Hamburg sucht Zeuge „Moses“ – Mysteriöse Blitzdurchsuchung bei Video-Blogger

Im Zusammenhang mit einem Doppelmord am 12. April am Bahnhof Jungfernstieg wird dieser Mann als Zeuge gesucht. Er soll der neue Freund des Opfers gewesen sein und sich "Moses" nennen. Im Zusammenhang mit der grausamen Bluttat kam es zu einem mysteriösen Polizeieinsatz gegen einen Video-Blogger, der verwackelte Aufnahmen mit Stimmen vom Tatort hochgeladen hatte.
Titelbild
Der neue Freund des Opfers wird als Zeuge gesucht. Er war unmittelbar bei der Tat anwesend und flüchtete.Foto: Polizei Hamburg
Von 27. April 2018

In Hamburg-Neustadt ereignete sich am Donnerstagvormittag, 12. April, gegen 10.45 Uhr eine schreckliche Bluttat.

Mourtala M., ein 33-jähriger Mann aus dem Niger und Hamburger Lampedusa-Flüchtling, griff am Bahnsteig der S3 am Jungfernstieg seine Ex-Frau (34) und das gemeinsame Kind, ein Mädchen im Alter von einem Jahr, mit einem Messer an, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtete.

Das Kind starb noch am Tatort. Die 34-jährige Sandra P. wurde schwer verletzt vom Rettungswagen abtransportiert. Kurz darauf war die Frau tot. Sie hinterlässt vier Söhne im Alter von 3, 6, 7 und 15 Jahren. Der 3-Jährige wurde Zeuge der Tat.

Drei Passanten verfolgten den flüchtigen Mann auf seiner wenige Hundert Meter andauernden Flucht bis in die Mönckebergstraße, eine große Fußgängerzone.

Offenbar hatte der Täter aus Angst um seine eigene Sicherheit dann selbst den Notruf der Polizei gewählt und seinen Standort angegeben, an dem er dann verhaftet wurde.

Der Mann hat nach der Tat selbst den Notruf gewählt. Er wurde von den alarmierten Kräften des Polizeikommissariats 14 auf dem Jungenfernstieg vor einem Geldinstitut vorläufig festgenommen.“

(Heike Uhde, Polizeisprecherin)

 

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Wo ist Zeuge „Moses“?

Die Polizei Hamburg sucht nun den Begleiter der ermordeten Frau, der Zeuge der Tat wurde. Nach dem Mord verschwand der Mann, der sich „Moses“ nennen soll, vom Tatort und konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet, soll es sich bei ihm um den neuen Freund der Frau gehandelt haben. Er schob den 3-jährigen Sohn der Frau am Tatort. Als der Angriff geschah, ließ „Moses“ des Kinderwagen mit dem Jungen stehen und rannte davon.

Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei ihm um den damaligen Freund der Getöteten.“

(Florian Abbenseth, Polizeisprecher)

Deshalb beantragte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim zuständigen Ermittlungsrichter des Amtsgerichts einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung.

Die Polizei bittet nun Personen, die den Aufenthaltsort des gesuchten Zeugen kennen oder andere Hinweise geben können, sich unter Telefon 040 / 4286 – 56789 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Gefährderansprache an Lampedusa-Flüchtling

Einen Tag vor dem Messerangriff hatte das Familiengericht gegen ein gemeinsames Sorgerecht für das einjährige Mädchen entschieden. Laut NDR hätte die Entscheidung des Gerichts Einfluss auf den Aufenthaltsstatus von Mourtala M. haben können. Auch hatte der Mann die Frau zuvor schon bedroht, weswegen sie ihn bei der Polizei angezeigt hatte. Diese richtete eine Gefährderansprache an den Flüchtling aus dem Niger. Die grausame Tat konnte dies nicht verhindern.

Der Mann war 2013 aus dem Niger nach Hamburg gekommen. Als Mitglied der sogenannten Lampedusa-Gruppe lebte er zunächst in der St. Pauli Kirche, später dann in einer Flüchtlingsunterkunft in Farmsen-Berne, so NDR.

https://www.youtube.com/watch?v=oxztxwm6SYU

Mysteriöser Polizeieinsatz gegen Blogger

Vielleicht aufgrund politischer Brisanz rückte die Polizei rasch mit einem Durchsuchungsbefehl gegen einen Video-Blogger vor, der Aufnahmen vom Tatort ins Netz gestellt hatte. Obwohl auf dem verwackelten Video nichts Konkretes von der Tat oder von in der Nähe befindlichen Personen zu sehen war, waren doch Geschrei und Weinen von Menschen und Stimmen von Zeugen zu hören, die laut „Abendblatt“ Einzelheiten der grausamen Tat beschrieben.

Jedenfalls standen Staatsanwaltschaft und Polizei mit einem Beschluss des Amtsgerichts Hamburg am frühen Morgen vor der Wohnungstür des Bloggers Heinrich K. am Eilbeker Weg. Die Richterin hatte den Durchsuchungsbeschluss „wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ ausgestellt.  Weil Heinrich K. nicht öffnete, wurde ein Schlüsseldienst beauftragt, der das Schloss kurzerhand aufbohrte.

Im Sicherheitsapparat sei die Aktion auf Verwunderung gestoßen: „Die waren ganz heiß auf den Fall“, hieß es über die Aktion der Staatsanwaltschaft. Man wunderte sich, dass der Durchsuchungsbeschluss so schnell durchgesetzt wurde, während man im Alltag selbst bei Verbrechenstatbeständen mit manchmal hohen Hürden zu kämpfen habe, so das Abendblatt aus den Insiderkreisen.

Siehe auch:

Hamburger Uni: Mit Securitys vor Umkleidekabinen und Duschen gegen „eingefordertes Recht“ von Lampedusa-Flüchtlingen

 



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