DIVI-Präsident: Entspannung auf Intensivstationen – bisher nur 44 Patienten verlegt
Die Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sehen eine deutliche Entspannung auf den Stationen. Laut dem Präsidenten Gernot Marx sei die Corona-Krise „noch nicht geschafft, geht aber in die richtige Richtung“.
So wurde auch in einer Umfrage festgestellt, dass das im Herbst entwickelte Kleeblatt-Verfahren zur Verlegung von Covid-Intensivpatienten aus überlasteten Bundesländern in weniger belastete, kaum genutzt worden ist.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet, dass die aktuelle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen unter den Wert von 25 Fällen pro 100.000 Einwohner gesunken ist.
Kleeblatt-Verfahren: Nur 44 Patienten verlegt
Das im Herbst entwickelte Kleeblatt-Verfahren zur Verlegung von Covid-Intensivpatienten aus überlasteten Bundesländern in weniger belastete ist kaum genutzt worden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ bei allen Bundesländern.
Lediglich Sachsen und Thüringen haben demnach im Rahmen des Verteilungsmechanismus Patienten verlegt – insgesamt 44. „In der zweiten Welle sind neun Patienten verlegt worden und in der dritten Welle vier“, sagte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums der Zeitung.
Diese wurden nach Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Bremen und Bayern transportiert worden. Größtenteils geschahen die Verlegungen per Intensivtransportwagen, einige auch per Hubschrauber.
Sachsen verlegte laut Sozialministerium von kurz vor Weihnachten bis Neujahr 31 Covid-Patienten. Diese wurden von Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen und Niedersachsen aufgenommen.
Gräsner: Engpässe konnten jeweils regional gelöst werden
„Wir sind sehr froh, dass das Kleeblatt-Prinzip in Deutschland nicht so oft genutzt werden musste“, sagte Jan-Thorsten Gräsner, Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin am Uniklinikum Schleswig-Holstein, der „Welt am Sonntag“.
Er ist Mitglied einer Fachgruppe am Robert-Koch-Institut (RKI), die Bund und Länder zur Verlegung von Covid-Fällen berät: „Es gab während der Pandemie einzelne überlastete Regionen im Osten des Landes, in denen kaum ein Bett mehr frei gewesen ist. Meistens konnte dieser Engpass jedoch lokal oder innerhalb des eigenen Bundeslandes gelöst werden“, so Gräsner.
Abgesagte Operationen werden nachgeholt
Die Belastung in den Kliniken hat sich zuletzt aus Sicht der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) klar verbessert.
Diese Woche würden rund 2.000 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt – ein Stand, der laut Marx zuletzt Anfang November vergangenen Jahres gemeldet wurde. Die Intensivbetten seien aber weiterhin konstant ausgelastet, weil abgesagte Operationen nun nachgeholt werden müssten.
Marx: „Auf den Stationen ist deutliche Entspannung zu spüren“
„Auf den Stationen ist deutliche Entspannung zu spüren“, sagte der DIVI-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntagsausgaben). Die Corona-Krise sei „noch nicht geschafft, geht aber in die richtige Richtung“.
Das disziplinierte Verhalten der Menschen sowie die Covid-Impfkampagne und Bundesnotbremse hätten nach Ansicht von Marx Wirkung gezeigt.
RKI: Gesundheitsämter melden Inzidenz von 24,7
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den positiv Getesteten ist unter den Wert von 25 Fällen pro 100.000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, lag die Inzidenz bei 24,7. Es wurden 2.440 positiv Getestete und 74 Todesfälle in Verbindung mit dem SARS-CoV-2 innerhalb eines Tages registriert. In der Vorwoche waren es noch 3.852 positiv Getestete und der Inzidenzwert lag bei 35.2. (dts/afp/er)
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