Digitalrat-Chefin ruft zum Datenteilen auf: Das Recht an den eigenen Daten ist unpraktikabel

Deutsche Unternehmen sollen mehr Daten frei geben, fordert die Vorsitzende von Angela Merkels Digitalrat, Katrin Suder. Die Idee, dass den Deutschen ihre Daten im Sinne eines Dateneigentums gehören könnten, hält Suder für nicht praktikabel.
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Wem gehören die eigenen Daten?Foto: iStock
Epoch Times3. November 2019

Zwei Wochen vor der Digitalklausur der Bundesregierung hat die Vorsitzende von Angela Merkels Digitalrat, Katrin Suder, die deutschen Unternehmen dazu aufgefordert, mehr Daten freizugeben. „Daten müssen genutzt werden, sonst sind sie wertlos“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Damit sie genutzt werden, und das möglichst mehrfach und aus verschiedenen Blickwinkeln, müssten sie mit anderen geteilt werden.

Die Idee, dass den Deutschen ihre Daten im Sinne eines Dateneigentums gehören könnten, hält Suder für nicht praktikabel. In der FAS verwies sie dabei auf den Philosophen John Locke:

Wer die Arbeit aufwendet, dem gehört der Mehrwert. Aber das Sammeln der Daten ist in den Zeiten des Internet of Things keine Arbeit, ihr Wert entsteht erst bei der Auswertung.“

Gleichzeitig verlangte Suder eine Regulierung von Algorithmen. „In der analogen Welt haben wir feste Regeln“, sagte sie der FAS. „Wenn ich in einen Aufzug steige, dann muss ich vorher nicht irgendwelchen Nutzungsbedingungen zustimmen. Ich kann mich darauf verlassen: Der Aufzug ist vom TÜV abgenommen, ich muss mir keine Gedanken machen.“

Genauso sei es bei digitalen Produkten. „Ich will nicht irgendwelche Klauseln durchlesen, die kein Mensch versteht. Ich will, dass der Gesetzgeber die nötigen Regeln erlässt.“ (dts)



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