Digitales Sparschweinfüttern durch den Staat – Wirtschaftsweise für Fondsparrate für Kinder

„Kinderstartgeld“: Jeden Monat zehn Euro in einen Fonds investieren – so könnten Kinder schon mit sechs Jahren den Umgang mit Aktien lernen, meinen die Wirtschaftsweisen. Insgesamt 1.500 Euro würde der Staat so jedem Kind über eine Dauer von 12 Jahren geben.
Kinder sollen früh den Umgang mit Aktien lernen. (Archivbild)
Kinder sollen früh den Umgang mit Aktien lernen. (Archivbild)Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times7. Oktober 2024

Kinder in Deutschland müssen nach Ansicht der „Wirtschaftsweisen“ besser an den Kapitalmarkt herangeführt werden. Dafür schlagen die Sachverständigen ein „Kinderstartgeld“ für alle Mädchen und Jungen ab sechs Jahren vor.

Staatlich finanziert könnten Kinder monatlich etwa zehn Euro in einen ausgewählten Fonds mit hohem Aktienanteil einzahlen, schreibt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem neuen Policy Brief. Bei langfristigen Anlagen seien so bei geringem Risiko solide Renditen möglich.

Keine Theorie, sondern Praxiserfahrung

„Anders als bisherige Maßnahmen zielt das vorgeschlagene Kinderstartgeld darauf ab, Finanzverhalten durch das Lernen aus Erfahrungen zu stärken – anstatt auf theoretisches Wissen“, erklärte die Sachverständige Ulrike Malmendier. Indirekt wirke das Programm auch auf die Finanzkompetenz der Eltern, da sie zunächst die Kapitalanlage für ihre Kinder übernähmen.

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche erklärt Achim Truger, einer der Wirtschaftsweisen, dass er Möglichkeiten für diese Investition in die Finanzbildung der Kinder auch in der knappen Haushaltskasse sieht.

Über den Zeitraum von zwölf Jahren (von sechs bis 18) fielen pro Kind 1.500 Euro an. Da man mit dem Jahrgang der Sechsjährigen beginnen würde, fielen bei 760.000 Sechsjährigen 91 Millionen Euro an. Im Laufe der Zeit kämen dann mehr Jahrgänge und somit mehr Kosten hinzu.

Langfristige Kosten von 1,5 Milliarden Euro

Das Konzept würde den Staat nach Angaben der Wirtschaftsweisen langfristig jährlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten. Es sieht vor, dass man sich das eingezahlte Geld während der Ansparphase nicht auszahlen lassen kann. Sobald die Kinder volljährig sind, soll die Summe ohne Zweckbindung fließen können.

Außerdem soll es möglich sein, dass das „Kinderstartgeld“ in eine reformierte Riester-Rente übergeht und man den Fonds weiter bespart. In der Schule sollen die Kinder bis zum Ende der Ansparphase alles Nötige lernen, um dann eigenständig Entscheidungen treffen zu können.  (dpa/red)



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