„Diese Hängepartie kann so nicht weitergehen“: Müller will schnellen Entschluss über Groko-Verbleib
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat von seiner Partei eine schnelle Entscheidung über den Verbleib in der großen Koalition verlangt. „Diese Hängepartie kann so nicht weitergehen“, sagte Müller der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe).
Die Sozialdemokraten seien nach der Bundestagswahl bereit gewesen, in einer Notsituation auf Initiative des Bundespräsidenten zur Verfügung zu stehen, nachdem die FDP bei den Koalitionsverhandlungen „aus Taktik hingeschmissen“ habe. Nun plädiere er sehr dafür, die „Frage nach der GroKo zügig abschließend zu klären“, betonte Müller.
Genervt vom innerparteilichen Selbstfindungsprozess
Die Frage, ob die SPD in der großen Koalition verbleiben soll, müsse davon abhängig gemacht werden, was seine Partei noch mit der Union auf den Weg bringen könne. Der Berliner Bürgermeister sagte auch, er könne verstehen, dass „einige Leute genervt sind von dem schwierigen innerparteilichen Selbstfindungsprozess. Da kann man nur um Verständnis bitten“.
Eine Neuauflage der Bündnisses mit der Union nach der nächsten Bundestagswahl ist für Müller nicht vorstellbar. „Wir haben die Konstellation über mehrere Legislaturperioden gehabt und merken jetzt, dass die Gemeinsamkeiten aufgebraucht sind.“
Die SPD will unter ihrem neuen Führungsduo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans mit der Union über Korrekturen an der Regierungsarbeit der großen Koalition verhandeln. Die neu gewählten Parteivorsitzenden stehen der GroKo skeptisch gegenüber. (afp)
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