„Die Zeit“: Künstler solidarisieren sich mit Böhmermann
Das Schreiben veröffentlicht die Wochenzeitung „Die Zeit“ nach ihrer Mitteilung vom Mittwoch in der aktuellen Ausgabe (Donnerstag). „Diskussionen über und Kritik an Jan Böhmermanns Erdogan-Gedicht gehören in die Feuilletons des Landes und nicht in einen Mainzer Gerichtssaal“, wird vorab aus dem Brief zitiert.
Die Unterzeichner verlangen, den Paragrafen 103 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, der ausländische Staatsoberhäuptern einen Sonderstatus einräumt. „Kunst kann nicht in einem Klima stattfinden, in dem sich Künstlerinnen und Künstler Gedanken darüber machen müssen, ob ihr Schaffen zur Strafanzeige führt, in dem sie beginnen, sich selber zu zensieren, oder zensiert zu werden“, argumentieren die Unterzeichner. Es sei die Aufgabe von Kunst und Satire, öffentliche Diskurse zu entfachen.
ZDF-Satiriker Jan Böhmermann (35) hatte in einem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit einigen Formulierungen unterhalb der Gürtellinie gearbeitet, allerdings darauf hingewiesen, dass dies auch in Deutschland nicht erlaubt sei.
Erdogan hat Anzeige erstattet. Die Bundesregierung prüft, ob sie die Staatsanwaltschaft ermächtigen soll, Böhmermann wegen Beleidigung eines Staatsoberhaupts zu verfolgen.
(dpa)
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