Die Stunde der Wahrheit: Heute treffen sich die vier Kanzlerkandidaten im ZDF

Die vier aussichtsreichsten Kanzlerkandidaten treffen Donnerstagabend im TV thematisch aufeinander. Nicht dabei ist Christian Lindner, der Spitzenkandidat der FDP. Eine Frage wird dabei viel Beachtung finden: Wie neutral wird es im ZDF zugehen?
Treten gegeneinander im TV an: Scholz, Merz, Weidel und Habeck.
Treten bei der ZDF-Sendung „Klartext“ gegeneinander an: Scholz, Merz, Weidel und Habeck.Foto: Kappeler/Albert/Wendt/dpa
Von 13. Februar 2025

Angriffe, Vorwürfe und ein hitziger Schlagabtausch in der letzten Plenarsitzung des am 27. Dezember 2024 durch Bundestagspräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) aufgelösten Bundestag bildeten das Vorspiel zu einer zwei Tage später im Fernsehen geplanten Viererrunde der aussichtsreichsten Kanzlerkandidaten.

Am heutigen Donnerstagabend, 13. Februar, um 19:25 werden Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU/CSU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) in der ZDF-Sendung „Klartext“ den Fragen der Bürger Rede und Antwort stehen dürfen und müssen.

Die Sendung wird  als „Wahlforum“ und „Bürgerformat“ des öffentlich-rechtlichen Senders zur Bundestagswahl vorgestellt, in dem sich Bürger mit ihren Fragen für einen Platz im Studio bewerben konnten. Dadurch sollen sich die Zuschauer an den Bildschirmen zu Hause von den politischen Sichtweisen und Plänen der Politiker zu verschiedensten Themen für eine fundiertere Wahlentscheidung ein Bild machen können.

Eine direkte Konfrontation der Kandidaten untereinander ist im Konzept der Sendung hingegen nicht vorgesehen. Sie treten zeitlich versetzt an.

Eine andere wichtige Frage – vorwiegend im Sinne der Neutralität – ist: Wie setzt sich der fragende Zuschauerblock zusammen?

Wie neutral wird es werden?

Inwieweit die Auswahl der Studiozuschauer und der von ihnen gestellten Fragen unabhängig geschah, könnte von Bedeutung für den Verlauf der Sendung und den Möglichkeiten der Kanzlerkandidaten für die Selbstdarstellung sein. Laut ZDF konnten sich Menschen bis zum 31. Januar mit ihren Fragen beim Sender bewerben. Über das Auswahlverfahren wird jedoch nichts mitgeteilt.

Erst kürzlich geriet das ZDF wegen der Wahlsendung „Schlagabtausch“ in die Kritik. Denn schon bei der Vorstellung der Studiogäste, BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, AfD-Co-Chef Tino Chrupalla, FDP-Chef Christian Lindner und die Parteichefs der Grünen und Linken, Felix Banaszak und Jan van Aken, wurde eine klare Sympathie der Studiozuschauer für die beiden Letztgenannten deutlich.

Im Nachgang forderte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) das ZDF dazu auf, sich zur „linken Publikumsauswahl in der Sendung“ zu erklären. Kubicki erhob den Vorwurf, dass offensichtlich „Grüne und Linke ihre Claqueure zielgerichtet in diese Sendung geschleust“ hätten, um das „Meinungsbild der Fernsehzuschauer zu beeinflussen“.

Heftige Bundestagsdebatte als Ausgangspunkt

„Was war das denn?“, fragte Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz am 11. Februar im Bundestag nach einer Rede von Bundeskanzler Scholz (SPD). „25 Minuten abgelesene Empörung über den Oppositionsführer“, ergänzte Merz offensichtlich belustigt, bevor er zu seinen Ausführungen über die Minderheitsregierung Scholz kam.

Die über dreistündige „Debatte zur Situation in Deutschland“ wurde zum Schlagabtausch der Spitzenkandidaten.

Mit den folgenden Rednern, Wirtschaftsminister Habeck und FDP-Chef Christian Lindner erhitzte sich die Stimmung zusehends, bevor AfD-Co-Vorsitzende Weidel ans Rednerpult trat. Diese musste gar wegen zahlreicher Zwischenrufe um Unterstützung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) ersuchen – vergeblich.

 



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