Die „Minderheit“ der Clans: Geldwäsche, Drogen und andere Dinge – Von der DDR geholt, in den Westen geschickt

Gescheiterte Integration sagen manche und schwingen die Rassismus-Keule gegen die "Stigmatisierung" von Minderheiten. Doch in der Organisierten Kriminalität sind die arabischen Familienclans längst keine Minderheiten mehr, sie haben die Führung übernommen.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/AlxeyPnferov
Von 19. November 2018

Aktuell berichtet der „Focus“ unter dem Titel „Wie kriminelle Banden jahrelang in Deutschland ihr Drogengeld gewaschen haben“ davon, dass es libanesische Clans in Deutschland millionenfach Drogengelder gewaschen hätten.

Sie kauften Juwelen und teure Autos, brachten sie in den Libanon, wo sie wieder verkauft wurden. Das Geld floss dann zu den kolumbianischen Drogenbossen, wie französische und amerikanische Ermittler in monatelangen Recherchen herausfanden. Dann nahm man im Juli 2016 ein Clan-Mitglied an der deutschen Grenze bei Aachen mit fast einer halben Million mit Kokain verunreinigter Euro fest. Der Mann wollte wohl neues Geld waschen.

Erst so flog das „Cedar“-Netzwerk auf.

Die Rassismus-Keule

Am 12. November diskutierte man in der TV-Sendung „hart aber fair“ über Clan-Kriminaltät in Deutschland. Nach der Sendung berichtete die „Welt“, dass 22 Prozent der Tatverdächtigen aus der Organisierten Kriminalität in Berlin aus dem Clan-Milieu kommt. Der Berliner Sicherheitsfachmann und Securitychef Michael Kuhr erklärte, dass die Clans mit ihrer Brutalität die Deutschen vom Markt gedrängt und das Drogenmilieu übernommen hätten.

Einer der Diskussionsteilnehmer war der Grünen-Politiker und Essener Stadtrat Ahmad Omeirat, der selbst aus dem Libanon einst geflüchtet war und in Deutschland 1999 eingebürgert wurde. Der Omeirat-Clan gehört zu den sogenannten Familien-Clans.

Wie die „WAZ“ nach der Sendung schrieb, sagte NRW-Innenminister Reul (CDU): „Wir haben kriminelle Strukturen, die sich in Bandensystemen bündeln – und die passen merkwürdigerweise zu bestimmten Familiennamen.“

Damit konnte der Grünen-Politiker jedoch gar nicht umgehen. Er stritt immer wieder die Existenz krimineller Clan-Strukturen ab und forderte, dass Kriminalität nicht ethnisiert werden dürfe: „Da müssen wir uns fragen: Wie weit ist diese Debatte rassistisch?“

Immer wieder suchte Omeirat die Schuld bei anderen. Bei der Diskussion um eingeschüchterte Zeugen gab er der anwesenden Oberstaatsanwältin Leister den Rat: „Sie müssen die Zeugen besser schützen.“

Am Ende der Sendung forderte Omeirat mehr Integrations- und Sozialarbeit statt stigmatisierende Razzien. Da waren NRW-Innenminister Reul, der hart durchgreifen will und Security-Chef Kuhr anderer Meinung. Dieser fordert die konsequente Abschiebung krimineller Ausländer.

[„hart aber fair“ vom 12. November 2018, ARD-Mediathek]

Im Video: Michael Kuhr über Clan-Kriminalität in Berlin. 

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Experte warnt vor ideologischer Brille

Doch auch außerhalb von „hart aber fair“ ist das Problem der Clan-Kriminalität ein sensibles. In Berlin weigerte man sich lange, von Clans zu sprechen, um Minderheiten nicht zu stigmatisieren. Stattdessen sprach man allgemein von arabischstämmigen Kriminellen.

Die Politik habe die Polizei gehindert, das Problem zu sehen, so Migrationsforscher Ralph Ghadban. Der im Libanon geborene Migrationsforscher und Autor des Buches „Arabische Clans: Die unterschätzte Gefahr“ wurde jetzt von der Zeitung „Der Westen“ interviewt.

Dies führte dazu, dass es die Regierung von Berlin in 40 Jahren nicht geschafft habe, die Clans zu benennen und zu zählen. Es heißt einfach: zwischen sechs und 20 Clans.

Wir müssen ideologische Brille von Multi-Kulti ablegen und die Realität sehen, wie sie ist. Polizei und Justiz müssen mit den Sozialämtern, dem Jugendamt, Arbeitsamt und Schulen zusammenarbeiten. Nur wenn sie zusammenarbeiten, können sie etwas bewirken.“

(Ralph Ghadban, Migrationsforscher)

Migrationsforscher: Keine Bildung, keine Kunst, nur Macht

Ghadban war jahrelang als Sozialarbeiter auf den Straßen Berlins unterwegs. Ghadban, wirkte auch als Berater an der erfolgreichen TV-Serie „4 Blocks“ um kriminelle Clans in Berlin mit: „Sie geht von der Realität aus, verschönert sie aber“, gibt der Experte zu.

Aber die Realität der Clans ist natürlich unattraktiv, denn sie haben keine Bildung, keine Kunst. Ihnen geht es um Macht, um Machtdemonstration. Es ist ein Wettbewerb, wer mehr Besitz hat.“

(Ralph Ghadban, Migrationsforscher)

Ghadban erklärt auch, dass sich „Clan-Kriminalität“ von der Organisierten Kriminalität“, bei der man sich freiwillig zusammen tue, Straftaten begehe und auch wieder auseinandergehen könne. „Bei Clans wird man reingeboren, da ist man drin gefangen.“ Deswegen halte man dicht. Die Polizei könne das nicht unterwandern, komme mit gewöhnlichen Ermittlungsmethoden nicht weiter.

DDR schickte Libanesen nach Deutschland

Wie Ghadban schildert, seien die Clans nach Ausbruch des Bürgerkriegs im Libanon 1975 nach Deutschland gekommen, als Flüchtlinge über Ost-Berlin. Merkwürdig: „Hier erfolgten keine Grenzkontrollen in Richtung Westen“, so Ghadban weiter.

Man könnte sich fragen: Warum schickte der sozialistische SED-Staat dem verhassten Westen die Libanesen-Clans und behielt sie nicht selbst? Kurz vor Jahresende 2016 berichtete der „Tagesspiegel“ von der ehemaligen Polizistin der Ausländerpolizei Gitta Mikati, Autorin des Buches „Berlin – Beirut“. Sie verliebte sich in einen Libanesen, heiratete ihn und holte ihn aus seiner Asylbewerber-Wohnung.

Statt „Sesam öffne dich“ sagte man „Asyl“

Es war die Zeit, als die Asylbewerber aus dem Libanon per DDR-„Interflug“ von Beirut oder dem syrischen Damaskus nach Berlin-Schönefeld kamen, um mit S-Bahn oder Bus zum damaligen Grenzbahnhof Friedrichstraße weiterzureisen. Dort wiesen ihnen die Volkspolizisten den Weg durch eine Metalltür in Richtung Westen. Sie fuhren eine paar U-Bahn-Stationen in Richtung Wedding, in ihrem Kopf das Zauberwort, dass alle Türen öffnete, falls man zwecks Papieren angehalten wurde: „Asyl“.

Im Westen wurden sie dann verteilt, „vor allen nach Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen“, da es hier Abschiebestopps gab und somit für die „Staatenlosen“ eine direkte Duldung, so Migrationsforscher Ghadban. Ob Zufall oder nicht, waren diese Länder zu jener Zeit SPD-regiert.

CDU 1981 forderte Rückführung

1981 forderte der stellvertretende CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky im Berliner Abgeordnetenhaus die Rückführung der Libanesen in ihre Heimat, sobald Arafats PLO aus Beirut abgezogen sei.

Laut dem CDU-Spitzenpolitiker sei das notwendig, um „das bei den Berlinern in Misskredit gebrachte Asylrecht wieder auf seine berechtigten Belange zurückzuführen“.

Destabilisierung durch Kriminalität?

Damals befanden sich unter den 20.000 Asylbewerbern in Berlin bis zu 7.000 Libanesen und staatenlose Palästinenser. Damals kursierte die These, dass die DDR mit den vielen Flüchtlingen West-Berlin destabilisieren wollte. Doch Gitta Mikati konnte kaum verlässliche Zahlen finden, so der „Tagesspiegel“.

Auch 1981 titelte das BKA in einem Arbeitsbericht: „Organisiertes Verbrechen auf dem Vormarsch“. Die Polizei war sich sicher, dass die Palästinenser den Heroin-Handel organisieren würden.

Polizeipräsident Klaus Hübner sagte damals, dass die Libanesen 1,7 Prozent der Ausländer in Berlin ausmachen aber elf Prozent der ausländischen Tatverdächtigen. Auch sprach er davon, dass die Palästinenser zwar in West-Berlin wegen politischer Verfolgung Asyl beantragt hätten, jedoch immer wieder in ihre Heimat reisen würden.

So war es damals, vor fast 40 Jahren.



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