Deutschlands Autobahnbrücken sind noch maroder als befürchtet
Der Zustand der deutschen Autobahnbrücken ist offenbar noch schlechter als bislang befürchtet. Das ist das Ergebnis einer internen Untersuchung der bundeseigenen Autobahngesellschaft an den bundesweit 28.000 Brücken, über die der „Spiegel“ berichtet.
„Sollten die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen an den tausenden Bauwerken nicht im erforderlichen Umfang und zeitnah umgesetzt werden, wird es in den kommenden Jahren zu erheblichen Verkehrseinschränkungen bis hin zu Sperrungen von Brückenbauwerken kommen“, heißt es in dem Schreiben.
Es sei aber „absehbar“, dass viele vor 1985 gebaute Brücken mittelfristig erneuert, also neu gebaut werden müssten. „Nach ersten Berechnungen ist von mindestens einer Verdopplung von derzeit etwa 200 auf etwa 400 Autobahnbrücken pro Jahr auszugehen“, prognostiziert die Autobahngesellschaft.
Man wolle „für bestehende Bauwerke prüfen, ob die erforderlichen hohen Investitionen zur Anhebung der Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit für eine begrenzte Restnutzungsdauer noch wirtschaftlich vertretbar sind oder ob ein Ersatzneubau die bessere Lösung ist“, schreiben die Autobahnbauer.
Kurzfristig sei „eine Umpriorisierung von Bedarfsplanprojekten zu den kritischen Bestandsbrücken notwendig“, heißt es weiter. Von der Bundesregierung und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) fordern sie mehr Geld sowie ein eigenes „Maßnahmengesetz“ nach dänischem Vorbild, mit der die Planungszeit verkürzt werden soll.
Der Zustand der Autobahnbrücken ist durch die Sperrung der Talbrücke Rahmede der A45 im Sauerland Ende vergangenen Jahres in die Schlagzeilen gekommen. Am Mittwoch befasst sich auch der Verkehrsausschuss des Bundestags mit der Problematik. (dts/dl)
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