„Klimapolitik orientierungslos“ – Forscher warnen vor Vertrauensverlust

Der Berliner Volksentscheid vom 26. März verlief zu Ungunsten der Befürworter der Klimapolitik. Kurz darauf befürchten einige Forscher, dass die Gesellschaft das Vertrauen in diese verliert.
Klimapolitik
Klimaaktivisten demonstrieren vor dem Kanzleramt am 26. März 2023. Forscher fürchten, dass das Vertrauen der Gesellschaft in die Klimapolitik zurückgeht.Foto: Tobias SCHWARZ / AFP) (Photo by TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
Epoch Times27. März 2023

Mehrere renommierte Klimawissenschaftler warnen vor einem Vertrauensverlust in die deutsche Klimapolitik. Der Regierung fehlten langfristige Strategien, um die Ziele noch zu erreichen, heißt es in einer Stellungnahme für das Bundeswirtschaftsministerium, über die der „Spiegel“ berichtet. „Auf dem steinigen Weg in Richtung Klimaneutralität ist Deutschland gerade orientierungslos“, mahnte Sabine Schlacke, Co-Vorsitzende der Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS).

Die Folge sei ein drohender Vertrauensverlust von Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft in die deutsche Klimapolitik. Die WPKS ist seit 2019 ein Beratergremium der Bundesregierung. Der Plattform gehören Klimaforscher wie Ottmar Edenhofer vom Berliner Mercator Institut, Sabine Schlacke, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen oder Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an.

„Auch unter Stressbedingungen müssen die Klimaziele und andere Nachhaltigkeitsziele weiterverfolgt werden“, sagte Holger Hanselka, Co-Vorsitzender der Plattform. Schon jetzt würden die jährlichen Sektorziele etwa bei Verkehr und Gebäuden überschritten, auch Sofortprogramme blieben weitgehend wirkungslos.

Die Experten fordern mehr soziale Gerechtigkeit bei der Umsetzung von Klimaschutz, eine vorausschauende Industriepolitik und eine Diskussion über neue Technologien wie die CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre. Außerdem müsse der rechtliche Rahmen angepasst werden, damit solche Technologien überhaupt erforscht und genutzt werden könnten, heißt es in dem Papier. (dts/mf)



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