Deutschland: Jeder fünfte Mensch von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht
Etwa jeder fünfte Menschen in Deutschland ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden unter Berufung auf die offizielle EU-weite Untersuchung Leben in Europa (Eu-Silc) mit.
Der Anteil lag im vorigen Jahr demnach bei 19,7 Prozent, was in etwa 16 Millionen Bürgern entspricht. Deutschland lag damit unter dem EU-Schnitt von 23,5 Prozent.
Armutsdefinitionen sind zum Teil nicht unumstritten. Eu-Silc nutzt nach Angaben des Bundesamts eine Kombination aus drei Faktoren. Demnach ist ein Mensch von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt oder von „erheblicher materieller Entbehrung“ betroffen ist oder in einem Haushalt „mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“ lebt.
Armutsgefährdet aufgrund ihres geringen Einkommens waren laut EU-Untersuchung 16,5 Prozent der Menschen in Deutschland oder rund 13,4 Millionen. Der Schwellenwert für Alleinstehende lag bei 1064 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren waren es im vorigen Jahr 2234 Euro im Monat.
3,7 Prozent der Bevölkerung waren von „erheblicher materieller Entbehrung“ betroffen. Laut Bundesamt bedeutet dies unter anderem, dass Rechnungen für Miete nicht bezahlt werden, Wohnungen nicht „angemessen“ beheizt werden oder ein einwöchiger Urlaub nicht finanzierbar ist. 9,6 Prozent der Bürger unter 60 Jahren lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. (afp)
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