Deutschland fürchtet mehrheitlich Flüchtlingswelle wie 2015 – Grünen-Wähler optimistisch
Nach dem Abzug der internationalen Truppen und der folgenden Eroberung Afghanistans durch die radikal-islamistischen Taliban befürchten einer Umfrage nach zwei Drittel der Deutschen eine erneute Flüchtlingswelle, wie wir sie bereits 2015 erlebten. Zahlreiche Afghanen versuchen, das Land zu verlassen. Am Kabuler Flughafen spielten sich chaotische Szenen ab. Viele Länder zogen ihr diplomatisches Personal bereits ab.
Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen besorgt
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die „Augsburger Allgemeine“ wollte man wissen, inwieweit die Befragten der Aussage zustimmen: „Ich sorge mich, dass die Situation in Afghanistan zu einer Flüchtlingssituation in Deutschland wie 2015 führen könnte“? Fast zwei Drittel oder 62,9 Prozent stimmten der Aussage zu, wobei über 45 Prozent dies sogar als „eindeutig“ betonten. 30 Prozent stimmten dem nicht zu. Der Rest: unentschieden.
Am meisten befürchteten Wähler der AfD ein zweites 2015. Über 90 Prozent hatten diese Sorge. Auch 74,7 Prozent der Unionswähler und 74 Prozent der FDP-Wähler haben diesbezüglich ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht. Relativ sorglos zeigten sich hingegen die Wähler der Grünen. Nur 38,8 Prozent gaben an, besorgt zu sein, dass sich 2015 wiederholt. Deutlich weniger optimistisch zeigten sich die Linke-Wähler (50,8 Prozent) und Wähler der SPD (53,1 Prozent). Diejenigen Befragten, die ihre Wahlentscheidung im Zusammenhang mit der Frage nicht bekannt geben wollten, aus welchen Gründen auch immer, zeigten sich zu 64,6 Prozent besorgt.
Befragt wurden am 16. und 17. August 5.002 Personen aus ganz Deutschland per Internet. Gezählt wurden nur registrierte und verifizierte Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben hatten.
Laschet: „2015 soll sich nicht wiederholen“
Dass es mit ihm kein zweites 2015 geben soll, machte CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf Twitter klar: „2015 soll sich nicht wiederholen“, twitterte der NRW-Ministerpräsident und CDU-Parteichef und spielte damit auch auf den Syrien-Krieg und seine Fluchtfolgen an.
Allerdings forderte Laschet auch rasches Handeln zur Rettung von besonders bedrohten Afghanen, wie Frauen in Funktionen wie „Bürgermeisterinnen, Lehrerinnen und Aktivistinnen“ sowie deren Familien, aber auch die ehemaligen Helfer der internationalen Gemeinschaft: Freunde und Verbündete dürfe man nicht im Stich lassen, so Laschet.
Wir müssen noch in dieser Woche eine erste gemeinsame europäische und transatlantische Antwort geben. Die Fehler im Umgang mit dem syrischen Bürgerkrieg dürfen nicht noch einmal gemacht werden. 2015 soll sich nicht wiederholen. 3/6
— Armin Laschet (@ArminLaschet) August 15, 2021
(sm)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion