Deutschland fällt bei Hochtechnologie-Forschung zurück
„Für das Bestehen im globalen Wettbewerb wird es zunehmend wichtiger, Innovationsvorsprünge zu sichern“, sagte BDO-Vorstand Arno Probst. „Die Daten unserer Studie zeigen, dass Deutschland in dieser Hinsicht noch deutlichen Handlungsbedarf hat.“
Ein Blick auf die Details der weltweit angelegten Studie zeigt ein differenziertes Bild. So gehört Deutschland mit 916 Patenten je eine Million Einwohner im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2014 immer noch zu den fünf erfindungsreichsten Ländern. Weit vorne liegen hier Südkorea (3134 Patente) mit aufsteigender und Japan (2159 Patente) mit absteigender Tendenz. Die USA, die bei dieser Betrachtung stets deutlich hinter Deutschland lagen, setzen mit 886 Patenten zum Überholen an. China hat enorm aufgeholt, ist an Frankreich und Großbritannien vorbeigezogen und liegt mit 501 Patenten auf Platz zehn. „China steht auf dem Sprung vom Imitator zum Innovator“, heißt es in der Studie.
Sorgen bereitet den Herausgebern der Studie allerdings, dass Deutschland in zentralen Bereichen der Hochtechnologie nur eine geringe Rolle spielt. Bei der digitalen Datenübertragung oder mobilen Dienstleistungen kommen nur wenige Patente aus Deutschland. „Gerade bei der Digitalisierung wird der globale Technologiewettlauf noch erheblich weiter an Intensität zunehmen. Ohne entsprechende Anstrengungen wird Deutschland seine internationale Position nicht halten können“, sagte der Direktor des HWWI, Prof. Henning Vöpel.
Der deutschen Schwäche im Hochtechnologiefeld Digitalisierung stehe zwar eine relative Stärke bei Technologien zur Treibhausgasreduktion oder der Erzeugung erneuerbarer Energien gegenüber. „Diese Stärken betreffen aber im Vergleich zum restlichen internationalen Feld der Innovationen eine eher kleine Nische“, sagte Vöpel.
(dpa)
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