Bundesanwaltschaft: Deutsche wegen IS-Mitgliedschaft und Entziehung Minderjähriger angeklagt
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine Deutsche erhoben, die sich mit ihren drei minderjährigen Kindern in Syrien dem IS angeschlossen haben soll. Bereits im Juni erwirkte die Karlsruher Behörde gegen die damals 32-jährige Carla-Josephine S. einen Haftbefehl. Ein Sohn der Frau soll 2018 bei einem Angriff von IS-Gegnern ums Leben gekommen sein, wie die Bundesanwaltschaft am Montag mitteilte.
Die Anklage wirft der Deutschen unter anderem Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die Entziehung dreier Minderjähriger mit konkreter Todesgefahr – davon in einem Fall mit Todesfolge – sowie einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. S. soll den Ermittlungen zufolge im Herbst 2015 gegen den Willen ihres Ehemanns mit ihren Kindern nach Syrien gereist sein.
Einen ihrer Söhne ließ sie demnach vor dessen Tod in einem IS-Ausbildungslager militärisch ausbilden. Alle Kinder sollen im Sinne der Ideologie der Miliz religiös unterrichtet worden sein. Weil er diese hinterfragte, soll ihr Sohn von der sogenannten Religionspolizei des IS gezüchtigt worden sein. Zudem soll die Frau zusammen mit ihren Kindern bei einer öffentlichen Hinrichtung gewesen sein.
Im Frühjahr 2016 soll S. ein IS-Mitglied geheiratet haben, weil ihr Mann nicht als IS-Kämpfer nach Syrien kommen wollte. Sie ließ sich laut Bundesanwaltschaft die Handhabung eines Sturmgewehrs erklären und besaß eine Handgranate, „um mit dieser bei einem gegnerischen Angriff möglichst viele Angreifer, sich und ihre Kinder zu töten“. Über die Zulassung der Anklage gegen S. und die Eröffnung des Hauptverfahrens muss nun das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheiden.(afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion