Deutsche fürchten Cyerangriffe – Mehrheit sieht Land schlecht vorbereitet
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Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland hat Angst vor Cyberangriffen oder gar einem Cyberkrieg. Bei einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sagten 61 Prozent, dass sie Cyberangriffe durch Staaten befürchten, mit denen Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen oder Unternehmen gezielt gestört, sabotiert oder zerstört werden sollen. 24 Prozent der Befragten befürchten solche Attacken „auf jeden Fall“, 37 Prozent halten sie zumindest für wahrscheinlich („eher ja“).
16 Prozent der Befragten sagen hingegen, dass sie „auf keinen Fall“ Angst vor Cyberangriffen haben, 19 Prozent antworteten „eher nein“. Für die Studie befragte der Bitkom 1.115 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz.
Nur bedingt abwehrbereit
Zugleich befürchten die Menschen in Deutschland mehrheitlich, dass Behörden und Verwaltung auf diese Bedrohungen schlecht vorbereitet sind. Lediglich 23 Prozent der Befragten sehen die öffentliche Verwaltung der Bundesrepublik, aber auch Behörden wie Polizei, Bundeswehr und andere Einrichtungen gegen Cyberangriffe gut gerüstet.
Bei der Frage, von welchen Ländern eine große Bedrohung für die Cybersicherheit in Deutschland ausgehe, werden vor allem Russland (98 Prozent) und China (84 Prozent) genannt. Es folgen Nordkorea (44 Prozent) und die USA (32 Prozent). Bei den potenziellen Angreifern fürchten sich die Befragten vor allem vor ausländischen Geheimdiensten (78 Prozent) und vor organisierter Kriminalität (67 Prozent), gefolgt von politischen oder religiösen Extremisten (59 Prozent) sowie vor einzeln handelnden Kriminellen (41 Prozent).
Private und staatliche Angreifer
„Deutschland wird täglich digital angegriffen“, sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Die Grenzen zwischen Cybercrime und hybrider Kriegsführung, zwischen privaten und staatlichen Akteuren verliefen inzwischen fließend. „Die Bedrohungslage wird sich verschärfen, wir müssen deshalb unsere nationale Sicherheit sowohl klassisch als auch im digitalen Raum stärken – in Behörden und der Verwaltung, aber auch in kritischer Infrastruktur und in den Unternehmen.“ (dpa/red)
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