Deutlich mehr Asylbewerber erhalten Geld vom Staat – überwiegend Männer im arbeitsfähigen Alter

Die Anzahl der Ausländer, die in Deutschland als Asylbewerber Leistungen erhalten, ist im vergangenen Jahr um 21 Prozent auf rund 482.300 Personen in Deutschland gestiegen. Die Statistik zeigt auch, dass vor allem Männer im arbeitsfähigen Alter zugewandert sind.
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Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan und der Türkei stehen für das Mittagessen in Eisenhüttenstadt an. Symbolbild.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 20. Dezember 2023

Schon länger sind Migranten überproportionale Empfänger von Hartz IV oder aktuell Bürgergeld. 62,5 Prozent der sogenannten erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger haben einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend, denn im Juni 2022 lag der Migrationsanteil noch unter 60 Prozent; präzise bei 59,9 Prozent.

Jetzt hat das Bundesamt für Statistik (Destatis) die offiziellen Zahlen 2022 für diejenigen mitgeteilt, die in Deutschland Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz beziehen. Demnach sind im Jahre 2022 die sogenannten Leistungsberechtigten für Asylbewerberleistungen um 21 Prozent gestiegen.

Das ist eine deutliche Steigerung der Empfänger von Asylbewerbergeld – bei rund 482.300 Personen insgesamt sind das 84.000 Menschen mehr als im Vorjahr 2021.

Diese Zahl ist wahrscheinlich noch höher, mindestens aber ungenau. Destatis gibt an, dass es zu mehreren Untererfassungen im Berichtsjahr 2022 kam, so aufgrund einer Meldeproblematik in Baden-Württemberg ebenso wie in Brandenburg aufgrund eines Softwarewechsels und in Rhein-Pfalz-Kreis aufgrund eines Hackerangriffs.

Mehr Männer im arbeitsfähigen Alter

Das Statistische Bundesamt hält in seiner 2022er-Auswertung weitere Informationen bereit: Am Jahresende 2022 waren 63 Prozent der Leistungsempfänger männlich, 37 Prozent waren weiblich.

Zweidrittel, konkret 67 Prozent, waren zwischen 18 und 64 Jahren alt. Knapp ein Drittel, 31 Prozent, waren minderjährig und zwei Prozent waren 65 Jahre und älter. Zusammengefasst könnte man wahrscheinlich sagen, dass die Leistungsbezieher zu etwa Zweidrittel Männer im arbeitsfähigen Alter sind.

Dabei stammen die Meisten, mit 52 Prozent über die Hälfte, aus Asien, 29 Prozent kamen aus Europa und 16 Prozent aus Afrika. Die häufigsten Herkunftsländer waren Syrien mit 13 Prozent aller Leistungsberechtigten, gefolgt von Afghanistan mit zwölf Prozent und dem Irak (elf Prozent).

Ukrainer mit Sonderrolle

Etwa eine Million Ukrainer sind seit dem Start des Ukraine-Krieges im Februar 2022 nach Deutschland gekommen. Diese fallen seit Juni 2022 unter die Regelungen des Bürgergeldes, die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II und können dann Bürgergeld beziehen.

Neu ankommende Ukrainer bekommen in der Regel Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, bis ihnen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird. Acht Prozent aller Leistungsberechtigten des Asylbewerbergeldes am Jahresende 2022 stammten aus der Ukraine – also circa 40.000.

Auch im Jahr 2023 stärkere Zuwanderung

So weit zur Statistik 2022. Auch im Jahr 2023 haben Asyl-Erstanträge bundesweit weiter zugenommen. Bis zum Oktober waren es nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge genau 267.384. Im vergangenen Jahr waren es im Vergleichszeitraum 159.669 Menschen, was eine Zunahme um 67,5 Prozent bedeutet.

Inzwischen kommt die zweitgrößte Gruppe der Antragsteller aus der Türkei. Laut aktuellen Zahlen für den Monat Oktober 2023 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kommen nur aus Syrien mit 33,5 Prozent mehr Asylantragsteller als aus der Türkei (30,4 Prozent).

Gleichzeitig haben letztere immer schlechtere Chancen, in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt zu werden. 2019 betrug die Schutzquote noch 47,4 Prozent. Das hat sich deutlich reduziert: Eine Sprecherin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge teilte dazu dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ mit: „Die Gesamtschutzquote für Asylantragstellende mit türkischer Staatsangehörigkeit im bisherigen Jahr 2023 beträgt 13,6 Prozent.“



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