Der totale #lockdownfürimmer – Schauspieleraufstand gegen das Corona-Diktat der Regierung
In einer großen Internetaktion auf Instagram und YouTube meldeten sich zahlreiche Künstler mit Ironie und Galgenhumor zur Corona-Politik der Bundesregierung zu Wort. Auffallend war, dass die Veröffentlichungen koordiniert und gleichzeitig abliefen und die gleichen Hashtags in Anspielung auf die Dauerlockdown-Schleife der Regierung nutzten: #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer.
Der ehemalige Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen nannte die Aktion auf Twitter „großartig“ und teilte einen Google-Drive-Link mit den Videos, vielleicht, falls diese auf unerklärliche Weise von YouTube verschwinden sollten. Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit twitterte: Ein „Meisterwerk“, das „uns sehr nachdenklich machen“ sollte.
Danke!
Der Schauspieler Jan-Josef Liefers wandte sich in einem ironischen Statement an die Medien, denen er dafür dankte, dass sie zur dauerhaften Alarmstimmung beigetragen und dafür gesorgt haben, dass man kritische und von der Regierungslinie ablenkende Stimmen nicht hören muss: „Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz ganz oben.“
Auch die Schauspielerin Heike Makatsch meldet sich verantwortungsvoll zu Wort. Sie sitzt im Video in ihrer Wohnung, als es klingelt. Aber sie ist sich sicher: „Ich mache nicht auf.“ Wer auch immer es sein mag: Amazon, Liferando, DHL. Es gebe Leute, verantwortungslose Leute, die machen einfach auf, schildert Makatsch. Sie sei nicht so eine Person: „Ich mache nicht auf.“
Schauspieler Richy Müller demonstriert die Zwei-Tüten-Atmung und empfiehlt jedem, das auch zu tun. Eine Plastiktüte für das Einatmen und eine andere Plastiktüte für das Ausatmen. Das schütze die Raumluft und wenn alle das machen würden, „hätten wir schon längst keinen Lockdown mehr“.
„Befreit euch von eurer Meinung!“
„Ich mache mich stark für die Meinungsfreiheit. (…) Deswegen habe ich mich in den letzten Monaten Stück für Stück von meiner eigenen Meinung befreit. Und ich muss sagen: Ich fühle mich richtig gut damit.“ Schauspielerin Nina Gummich hat es verstanden. Eine eigene Meinung sei momentan „krass unsolidarisch“ und führe zu immer mehr Infizierten. Es sei für uns alle das Beste, nur das wiederzugeben, was uns von der Bundesregierung aufgetragen werde. Das sei auch für die Karriere besser. Sie rät allen, die noch was werden wollen: „Befreit euch von eurer eigenen Meinung!“
Tod dem Virus durch Aushungern des Wirts
Über einen anderen Lösungsansatz philosophiert der Schauspieler Ulrich Tukur. Er fordert von „unserer erhabenen Regierung“ das ausnahmslose Schließen aller menschlicher Wirkungsstätten und jedes Handelsplatzes, „nicht nur Theater, Cafés, Schulen, Fabriken, Buchhandlungen, Knopfläden, nein auch alle Lebensmittelläden, Wochenmärkte und vor allem all die Supermärkte“. Die Logik dahinter: „Sind wir erst am Leibe und nicht nur an der Seele verhungert und allesamt mausetot, entziehen wir auch dem Virus samt seiner hinterhältigen Mutanten-Bagage die Lebensgrundlage.“
In philosophischer Weise unterstützt auch Ulrike Folkerts die Corona-Maßnahmen der Regierung, weil sie mehr davon braucht. Denn sie liebt das Meer – oder doch das Mehr? Und nur mit mehr Maßnahmen komme sie wieder ans Meer/Mehr. Deswegen liebe sie auch die Maßnahmen, weil sie damit wieder ans Meer/Mehr komme.
Was für die eine das Meer/Mehr ist, ist für den anderen die Angst. Schauspieler Volker Bruch hat Angst. Doch die habe nach einem Jahr Angst nachgelassen, was ihm Angst mache. Er bittet daher die Regierung eindringlich: „Macht uns mehr Angst!“ Denn die Menschen im Land bräuchten diese Angst jetzt. Er fleht, dass die Regierung uns jetzt nicht allein lasse, es sei so wichtig, „dass wir jetzt alle genug Angst haben“.
Die Egoisten und die Betreuten
Ähnlich verängstigt scheint Schauspielerin Nadine Dubois, die meinte, dass sie sich und andere schütze, indem sie zu Hause bleibe. Es gebe ja Lieferdienste, die Müllabfuhr, Strom und Wasser und die vielen Menschen da draußen, die die Ärmel hochkrempeln und mit anpacken, damit sie zu Hause sitzen und sich und andere schützen könne. „Das finde [sie] gut.“
Nicht gut finde sie, dass diese Menschen dann „am Wochenende rausgehen aus ihren kleinen dunklen Wohnungen und sich in den Park setzen“. Sie gehe dann auf ihren Balkon, mache davon Fotos und „schreibe auf Twitter, dass die schrecklich egoistisch sind“. Dann gehe sie auf ihre Dachterrasse, lasse sich die Sonne ins Gesicht scheinen und fühle sich gut. „Weil ich mich und andere schütze.“
Sicherheit ist auch ein großes Thema bei Schauspielerin Karoline Teska. Sie habe diesen Beruf gewählt, weil sie nie wisse, was sie machen soll. Der Regisseur sage immer, was sie machen soll. „Da fühle ich mich sicher.“ Im Alltagsleben habe sie das aber bisher nicht gehabt, da musste sie immer alles selbst entscheiden. „Aber seit Corona ist das anders. Jetzt bekomme ich auch im Privatleben immer ganz genau gesagt, was ich machen soll. Das finde ich super!“ Sie wünsche sich, dass die Corona-Maßnahmen nie aufhören mögen.
Spiegelwelten der Sicherheit
Ein anderer Schauspieler führt uns in psychedelische Welten ein: „Mein Name ist Ken Duken, soweit ich weiß. Und ich bin Schauspieler, glaube ich.“ Er sei sich ziemlich sicher, dass wir nicht sicher sind. Aber was heute sicher sei, könne morgen schon unsicher sein. Vielleicht verunsichere man ja bald schon das Virus. Jedenfalls rät er, die Corona-Maßnahmen zu unterstützten. „Welche auch immer genau an diesem Tag sicher sind.“ Weil man sich aber mit der Sicherheit nicht sicher sein könne, bleibe am Ende nur ein Weg: „Noch mehr Sicherheit.“
„Das Leben kann tödlich sein. Bleiben Sie zu Hause.“
Die österreichische Schauspielerin Nina Proll hat es verstanden. Nicht nur Frauen seien zu dumm, um zu wissen, was gut für sie sei, auch Männer bräuchten eine starke Hand, die ihnen freitags sage, was sie montags machen dürfen. Sie wünsche sich auch weiterhin, dass Virologen unser Leben bestimmen, denn: „Das Leben kann tödlich sein. Bleiben Sie für immer zu Hause und unterstützen sie die Corona-Maßnahmen.“
Der deutsch-iranische Schauspieler und Regisseur Ramin Yazdani hat gar einen Weg gefunden, die Corona-Zahlen zu senken. Er begibt sich dazu in die Rolle eines Aktienanlegers, der zunächst bemerkt, dass er durch Yoga die Kurse seiner Anlageobjekte in die Höhe treiben kann. Als er dann mal ein paar Tage kein Yoga gemacht hatte, fielen plötzlich die Kurse wieder. Nach wieder Yoga gingen die Kurse wieder hoch. „Damit ist wissenschaftlich eindeutig bewiesen: Yoga hilft.“
Durch diese Erfahrung bereichert, kam ihm eine Idee, dass Ganze mal bei den Corona-Zahlen zu probieren: „Und es hat auch funktioniert!“ Wir müssten nun alle Yoga machen, weil es das einzige sei, was uns aus der Pandemie helfen könne. Er fordere alle auf: „Hartes Yoga. Jetzt!“
=> Hier weitere Videos von Schauspielern dieser Aktion.
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